03. Tag: Las Vegas - Valley of Fire (18.8.2014)

Klar, dass ich schon um 2.34 Uhr wach bin (aargh!). Ich schaue mir durchs Fenster ein bisschen die bunten Lichter auf dem Strip an und döse dann vor mich hin. Kurz vor fünf wacht so langsam auch der Rest der Familie auf (naja, bis auf Lilly, sie ist in punkto Schlafen wirklich schon ein Teenager...) und wir genießen den Ausblick auf den Sonnenaufgang auf dem Strip. Im Vordergrund die Hotels mit ihren Leuchtreklamen, im Hintergrund die Wüstenberge um die Stadt.

Um 5.30 Uhr gehen wir durch die endlosen Passagen des Hotels, wo schon allerhand dienstbare Geister saugen, wischen, putzen. Einige Nachtschwärmer sitzen immer noch an den blinkenden Spielautomaten, die die Kinder total faszinieren. Da wir zwei unter 18-jährige dabei haben, dürfen wir durch das Casino laufen, aber nicht in die Spielbereiche hineingehen und dort auch nicht "loiter"n

Auf dem Strip haben wir bereits gestern ein Denny's gefunden, wo wir unser erstes amerikanisches Frühstück essen und natürlich auch gleich mit der netten Bedienung ins Gespräch kommen. Niki ist ganz stolz: Er schafft es, seine ganze Bestellung selbstständig auf Englisch zu erledigen! Draußen vor dem Restaurant zeigt die Leuchtreklame an: Es ist 6.40 Uhr und es hat bereits 100 Grad F (fast 40 Grad Celsius). WOW!

Nachdem wir am späten Samstagabend noch eine Nachricht von Roadbear bekommen haben, dass wir unser RV außerplanmäßig schon morgens um acht abholen können, duschen wir alle noch schnell und fahren dann in Richtung Boulder Highway.

Für die Übernahme, die vom Schweizer Stationsleiter Thomas durchgeführt wird, lassen wir uns richtig viel Zeit und räumen auch noch alles gleich ein, so dass wir erst gegen 9.45 Uhr den Hof verlassen. Da wir Niki versprochen haben, noch bei den Las Vegas Premium Outlets South nach Turnschuhen zu schauen (Lilly braucht auch FlipFlops), fahren wir (Marcus im RV vorne, ich im Mietwagen hinterher) in Richtung Strip. Danach müssen wir noch schnell den Mietwagen abgeben (was, abgesehen von den etwas ungehaltenen Mitarbeitern am Mietwagen-Terminal-Parkplatz, die nicht begeistert davon sind, dass ich mit meinem Riesenschiff auf den Kurzparker-Plätzen stehe), ziemlich zügig geht.

Dann geht es zum Walmart, Großeinkauf. Wir verbringen sage und schreibe über anderthalb Stunden damit, zwei Einkaufswagen bis oben voll zu laden - 486$! Irgendwie passiert uns das in USA immer wieder - angesichts der Riesenläden und des schier unglaublichen Angebots braucht man plötzlich viel mehr, als man eigentlich haben wollte.

Gleich gegenüber gibt es noch einen Westernstore (Shepler's – danke für den Tipp, Elli!), wo Niki, Lilly und ich noch Cowboyhüte kaufen. Dann sind wir in Las Vegas endlich fertig und es kann gegen 14.45 Uhr in Richtung Valley of Fire losgehen. Wir entscheiden uns für die landschaftlich schönere Route über die Northshore Rd.  durch die Lake Mead National Recreational Area. Dort können wir auch schon den Jahrespass für die Nationalparks kaufen.

Leider scheinen wir aber nicht nur viel Vorfreude auf den Urlaub sondern auch die grauen Frankfurter Wolken im Gepäck mitgebracht zu haben. So hat es schon in Las Vegas angefangen, ordentlich zu winden. Auf der Fahrt ins Valley of Fire ziehen nun auch zunehmend Wolken auf. Mehrfach wird die Musik im Radio für Warnmeldungen unterbrochen: "severe thunderstorms" in Mojave County in Kalifornien (an der Grenze zu Nevada und Arizona) sowie für den Südwesten von Nevada. Der Pfeifton für "severe weather warnings" sollte uns noch die ganze nächste Woche begleiten. Hm, mal sehen, was uns da heute Nacht noch blüht. Im Zusammenspiel mit den roten Steinen bietet der düstere Himmel aber ein ganz besonderes Licht - die Steine leuchten schon fast unwirklich.

Als wir schließlich gegen 16.30 Uhr im Valley of Fire ankommen, suchen wir uns einen schönen Stellplatz (von denen es um diese Uhrzeit im Übrigen noch einige gibt), bezahlen den camping fee und beschließen, heute keine Hikes mehr im Valley zu unternehmen. Für mich gleich eine heilsame Erfahrung: In langen Nächten hatte ich zuhause ausgeklügelt, wie wir unseren Aufenthalt in den jeweiligen Parks am besten ausnutzen konnten - der beste Hike zur besten Zeit, wo wollen wir den Sonnenuntergang erleben, usw. Dass wir heute Abend keine Wüstenwanderung mehr zur Fire Wave machen würden, hätte ich mir eigentlich denken können. Naja, Pläne sind eins, wenn man sie aber gelassen auch mal missachten kann, dann wird daraus auch ein echter Urlaub.

Wir sind nicht nur wegen der Zeitumstellung, sondern auch, weil unser Tag schon (wieder) ziemlich lang ist, recht müde. Marcus und Niki unternehmen noch eine Klettertour zu den Felsen um unsere Campsite, sehen aber - zu Nikis Leidwesen – keine Klapperschlange.

Ohne diese Bilder geht es einfach nicht...

Lieber grillen wir noch Hamburger und genießen die absolut geniale Traum-Campsite. Dieser Campingplatz ist fantastisch und schraubt unsere Ansprüche jetzt schon ziemlich hoch!

Unser "Bärchen" von oben.