Heute steht die letzte längere Fahretappe mit unserem Womo an. Kaum zu glauben, dass ein Urlaub, der sich zu Beginn noch so eeewig lang anfühlte, nun doch schon wieder zu Ende sein muss!
Immerhin macht es uns das Wetter nicht besonders schwer: Bereits nachts hat es heftig geregnet, die Temperaturen sind stark zurückgegangen. Am Morgen ist der Himmel wolkenverhangen, Lust auf ein kühles Bad im Colorado River hat nun niemand mehr. Wir machen das Womo nach dem Frühstück schnell startklar und machen uns auf den Weg. Geplant ist es, so schnell wie möglich über die I-40 auf die US95 zu kommen, die uns auf gerader Linie nach Las Vegas bringen wird. Je nach Wetterlage schauen wir uns noch den Hoover Dam an, der praktisch auf der Strecke liegt.
Weit kommen wir jedoch nicht. Auf dem Rückweg Richtung office müssen wir eine Senke passieren, die sich über Nacht in einen zwar nicht reißenden, aber doch recht gut gefüllten, zügig fließenden Bach verwandelt hat. Das andere Ende der Straße scheint unglaublich fern.
Wir sind ratlos: Da es während unseres Urlaubs immer wieder zu heftigen Unwettern gekommen war, kennen wir die eindringlichen Meldungen aus dem Radio, die dringend davor warnen, durch ein überflutetes Fluss- oder Bachbett zu fahren. Mit dem eigenen Pkw hätten wir es an dieser Stelle wohl gewagt, allerdings ist uns das Risiko mit dem Wohnmobil, immerhin einem 27-30ft-Modell mit entsprechendem weitem Radabstand, einfach zu groß. Also warten wir. Filmen die „mini flash-flood“ und streichen im Geiste den Besuch beim Hoover Dam schon einmal von unserer Liste. Die Kinder halten das Spektakel in der Zwischenzeit für das Fotoalbum fest:
Nach einer knappen Viertelstunde kommt ein Campground-Mitarbeiter mit einem Golfwagen und hält auf der anderen Seite an. Auch er ist sich unschlüssig. Dann wagt er jedoch die Fahrt durch die Fluten… und schafft es. Immerhin können wir nun die Tiefe des Wassers und die Strömungsgeschwindigkeit besser abschätzen. Also zurück ins Womo und selbst gewagt. Wer hätte das gedacht, dass uns am letzten Tag noch ein solches Abenteuer bevorsteht… Kurz gesagt – alles geht problemlos. Wir fahren in einem Rutsch durch und haben zu keiner Zeit das Gefühl „zu schwimmen“. Uff!
Weitaus weniger spektakulär gestaltet sich der Rest dieser kurzen Etappe. An der Staatsgrenze zwischen Kalifornien und Nevada fahren wir durch triste Wüstenlandschaft, die in dichte Nebelschwaden gehüllt ist. Bei uns will keine rechte Begeisterung für dieses Wetter aufkommen. Wir filmen ein bisschen durch die Windschutzscheibe, Bilder entstehen keine. Für die ansonsten staubtrockene Gegend, die ja schon seit Jahren von extremen Dürren geplagt ist, ist der Dauerregen natürlich ein Segen. Wir sind dagegen froh, dass die Straße wenig befahren und gut ausgebaut ist, so dass wir schnell vorankommen. Schon lange bevor wir den Großraum Vegas erreichen, künden endlose Stromleitungen vom großen Energiebedarf der Glitzerstadt. Vereinzelt gibt es auch große "Solarfarmen".
In Las Vegas angekommen, steuern wir zunächst den Oasis RV Park an, um uns eine Site für die Nacht zu sichern. Wir entscheiden uns für eine sog. Premium Site mit kleinem Grasstreifen und Picknick-Tisch und bekommen noch den Rabatt für RV Rentals. Nach einer kurzen Orientierung auf dem Campground fahren wir gleich wieder los, um die Outlet Mall heimzusuchen und noch einmal ein leckeres Steak für unser allerletztes Barbecue einzukaufen. Dabei stolpern wir bei Whole Foods schon über die ersten Vorboten der Heimat - wenn auch zu einem stolzen Preis:
Irgendwie ist die Stimmung aber schon etwas gedämpft – wir hätten einfach noch ewig durch die Natur von Campground zu Campground ziehen können und wollen uns mit der Großstadt gar nicht mehr so recht anfreunden. Lange hält es uns daher nicht in den riesigen Läden, zumal der Regen mittlerweile nachgelassen hat und die Kinder unbedingt noch die schöne Poollandschaft im Campground ausprobieren wollen.
Immerhin habe ich dann das Womo für mich: Während sich der Rest der Familie am Pool vergnügt, beginne ich mit dem Kofferpacken. Unglaublich, wie viel Stauraum sich in so einer rollenden Ferienwohnung befindet (und wie wenig Platz in den Koffern…). Es wird eng, und wir beschließen, zur Sicherheit morgen noch einmal eine Kofferwaage zu kaufen, damit uns das Umpacken beim Check-In erspart bleibt.
Was soll ich sagen – der Abend ist lau, der Campingplatz sauber und gepflegt, das Steak super lecker, aber richtig Stimmung mag einfach nicht mehr aufkommen.
Hi Babs,
oh, bei solch einer Strömung hätten wir auch gezögert. Wie du schon schreibst, da hat man schon zu viel drüber gelesen und gehört. Das ist nicht ungefährlich.
Dieser Putz- und Pack Blues kommt bei uns auch immer auf. Ich könnte ewig bleiben.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Liebe Sonja,
unser Sohn - damals gerade 9 - war vom Womo-Urlaub so begeistert, dass er schon fest plant, einmal so zu leben (natürlich mit mehreren slide-outs
).
Unser Urlaub ist nun zwei Jahre her und diese Begeisterung ist ungebrochen. Für beide Kinder war dies "der beste Urlaub". Wir hätten alle noch ewig weiterziehen können. Diese Art zu reisen ist - wenn man sich darauf einlassen kann und will - ein Erlebnis, von dem man noch lange zehren kann. Kein Wunder, dass sich hier so viele Begeisterte tummeln.
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017
Hi Babs,
das Gefühl mit der gedämpften Stimmung kennen wir auch. Gerade am letzten Abend und beim Packen wird einem klar dass die tolle Zeit schon wieder um ist....
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de