Bevor ich mich von diesem Reisebericht verabschiede, würde ich für euch gerne noch einmal das Wesentliche zusammenfassen:
Buchung: Die Entstehung unserer Reise war eher ungewöhnlich. In den Weihnachtsferien 2013/14 sind wir ins Reisebüro, weil wir uns Unterlagen für einen geplanten Florida-Urlaub im Sommer 2014 holen wollten. Wieder zuhause, haben wir die Kataloge durchgeblättert und sind im Südwesten hängen geblieben. Plötzlich entstand die Idee: Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich hatte als Kind und Jugendliche mit meinen Eltern drei Wohnmobil- bzw. Trailer-Reisen durch die USA unternommen, zwei davon gingen von der Ost- bis zur Westküste. Die Erinnerungen an diese unvergesslichen Trips sind mir heute noch präsent. Deshalb war uns schnell klar: Dieses Erlebnis möchten wir unseren Kindern auch ermöglichen (so nebenbei hätten wir ja selbst auch noch etwas davon). Wir haben dann binnen einer Woche Flug und Womo sowie die erste Hotelübernachtung im Reisebüro gebucht, die Meilen nach grobem Überschlagen der Fahrtstrecken zwischen unseren Wunschzielen auf 2000 festgelegt.
Planung: Bei der anschließenden Planung bin ich über eine Google-Suche auf dieses Forum gestoßen. Was soll ich sagen, eine neue Welt tat sich auf. Da ich lange in den USA gewohnt und schon sehr viele Urlaube dort verbracht habe, dachte ich eigentlich, ganz gut vorbereitet zu sein. Aber vom Womo-Urlaub-Planen hatte ich ja keine Ahnung... Unzählige Nächte habe ich mir vor dem Bildschirm um die Ohren geschlagen, Reiseberichte und FAQs gewälzt und mich schließlich auch geoutet und offiziell angemeldet. Schnell wurde klar, dass weniger mehr sein würde. Mit Start- und Zielpunkt Las Vegas und 22 Miettagen waren einige Ziele (Yellowstone...) nicht zu machen.
Route: Alle Familienmitglieder beschäftigten sich mehr oder weniger ausführlich mit dem Grundmann-Reiseführer "Der Südwesten". Es wurden fleißig kleine Post-It-Streifen geklebt. Die Highlight- und Campground-Karte im Forum wurde zum Steinbruch. Langsam wurde aus einem Mosaik der Wünsche dann eine konkrete Fahrtstrecke. Die Etappen sollten nicht zu lang sein, um die Kinder nicht zu strapazieren; wo möglich und sinnvoll, sollten Doppel- oder sogar Dreifach-Übernachtungen miteingeplant werden. Damit war klar, dass sich unsere Reise auf Nevada, Süd-Utah und Arizona konzentrieren würde.
Die taggenaue Planung...: Bei der Lektüre der Reiseberichte und des Reiseführers entstanden für die Etappenziele und entlang der Fahrtrouten immer mehr Ideen für Wanderungen, Badeausflüge und Besichtigungen. Die professionellen Internetauftritte der US-National- und Stateparks lieferten eine Fülle an Informationen, so dass im Reiseordner auf dem PC bald zu jedem Nationalpark ein Unterordner mit Broschüren im pdf-Format, Karten und Campground-Unterlagen entstand. Meine Excel-Tabelle wuchs vor allem in der Spalte "Dies und das", wo sich ein alltagserprobter Tipp an den nächsten reihte. So kristallisierte sich für jeden Tag ein grober Ablauf heraus, den ich auf einer DINA4-Seite zusammenfasste. Dort fanden auch die Reservierungsbestätigungen der Campgrounds, wichtige Telefonnummern und kleine Erinnerungshelfer ihren Platz ("es folgen drei Tage ohne Strom- und Wasseranschluss..."). Diese Seiten begleiteten uns in einem Ordner durch die ganze Reise. Über den Zwiespalt zwischen großer Freiheit und eine durch Campground-Reservierungen festgezurrte Route habe ich ja im Reisebericht bereits geschrieben. Wenn man wie wir in der Hochsaison (und mit Kindern) reist, gibt es für mich keine Alternative. Zu wissen, abends einen Platz zu haben, hat uns an den Fahrtagen viel Zeit verschafft und den einen oder anderen ungeplanten Stopp erst ermöglicht. Das würden wir wieder so machen.
... und deren Umsetzung: Letzendlich kann man vieles planen, und es dann ganz entspannt doch nicht oder ganz anders umsetzen. Manches haben wir genauso gemacht wie geplant, bei anderen Dingen hat uns das Wetter, unsere Trägheit am Morgen oder einfach die Tageslaune einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für uns (mich) war es dennoch der richtige Weg, sich für jeden Tag einen möglichen Ablauf im Vorfeld zu überlegen. Damit hatte ich das Gefühl, mich während der Reise um nichts Wesentliches mehr kümmern zu müssen.
Kosten: So schön diese Art zu reisen ist, so unglaublich viel Geld verschlingt sie doch, wenn man in der Hauptsaison als Familie reist. Um einen Überblick zu behalten, habe ich auch sämtliche Quittungen während der Fahrt immer in den Reiseordner gesteckt, so dass wir uns am Ende ein ziemlich genaues Bild über unsere Ausgaben machen konnten. Daher noch einmal ein Blick auf die "hard facts":
Reisedauer: 22 Womo-Tage, 3 Hotelübernachtungen (davon eine in D vor dem Abflug)
Fluglinie: Lufthansa / United (Hinflug: Frankfurt - Chicago - Las Vegas; Rückflug: Las Vegas - Denver - Frankfurt); das Zugticket von Stuttgart nach Frankfurt war im Preis inbegriffen (2 Erwachsene, 2 Kinder: 9 und 10 Jahre)
Womo-Anbieter: Road Bear, 27-30ft
Hotels: Holiday Inn Express in Langen-Mörfelden; Circus Circus in Las Vegas
Campgrounds: siehe Reiseverlauf (hauptsächlich staatliche)
Kosten:
Flug und Womo (im Paket): 7672€ (inkl. Bereitstellungskosten, Personal Kits, etc.)
Übernachtungskosten (Hotels und Campgrounds): 660€
Lebensmittel und Ersteinkauf: 853€
Essen gehen: 635€
Spritkosten: 748€
Eintrittsgelder (Parks, etc.): 204€
Bootsmiete inkl. Sprit: 542€
Aufgrund dieser doch immensen Kosten haben wir für unsere nächste Reise einige Stellschrauben geändert (s.u.).
Unser persönliches Fazit: Obwohl wir eine sehr reisefreudige Familie sind, war dies - da sind wir uns einig - die schönste Reise, die wir je gemeinsam unternommen haben. Es war schlicht und ergreifend fantastisch!
Weil man bei einem Fazit auch gerne nach vorne blickt, möchte ich mich jetzt noch den Stellschrauben zuwenden, an denen wir für unseren nächsten Urlaub - eine Kalifornien-Rundreise 2017 - drehen (werden), um (aus unserer Sicht) die Kosten zu optimieren und/oder unsere Entscheidungsfreiheit zu erhöhen:
individuelle Buchung von Flug und Womo (uns ist schon bewusst, dass das nicht billiger sein muss, weil Reisebüros günstige Kontingente erhalten, aber wir möchten hier mehr Entscheidungsfreiheit)
kleineres Womo (Wir wollten 2014 eigentlich ein 23-26ft, das leider aufgrund der späten Buchung bereits ausgebucht war. Vom Platzangebot war unser Riesenschiff natürlich toll, aber wir haben letztendlich sehr wenig Zeit im Womo verbracht. Daher war das 27-30ft aus unserer persönlichen Sicht eine Verschwendung. Ich weiß, die Meinungen gehen dazu auseinander. Wir versprechen uns in Kalifornien mit einem kleineren Womo mehr Flexibilität bzgl. der Campground- und Straßenwahl und möchten auch den Spritverbrauch reduzieren).
Wechsel des Womo-Anbieters (ein Diskussionspunkt zwischen meinem Mann und mir - er wollte 2014 aus Qualitätsgründen Road Bear, mir war's nicht so wichtig. Als wir dann einige technische Probleme hatten, war er aufgrund der höheren Mietkosten weniger bereit ein Auge zuzudrücken. Damit hat sich das Thema für ihn erledigt.)
Bootsmiete (wir wollen definitiv wieder mieten, vergleichen derzeit jedoch noch genauer die Preise. Oft gibt es an kleineren Seen günstigere Anbieter - der Bootsausflug auf dem Lake Tahoe, den wir gerne gemacht hätten, wird daher wohl gestrichen, die Preise sind unverschämt).
Bei den anderen Dingen wollen wir keine Abstriche machen
Eine andere Änderung betrifft noch unsere Routenplanung. Alle waren sich am Ende der Reise einig, dass wir gerne noch die eine oder andere Doppelübernachtung mehr gehabt und dafür gerne längere Fahrtstrecken zwischen den Zielen in Kauf genommen hätten. Unsere längste Etappe mit 184 Meilen wurde als unproblematisch empfunden. Ich denke, das ist eine persönliche Sache, die jede Familie für sich selbst klären muss. Wir hatten unterm Strich 8 Ruhe- und 15 Fahrtage bei gut 2000 Meilen.
Zum Abschluss dieses Reiseberichts möchten ich noch allen danken, die hier unermüdlich Tipps geben und mit Engelsgeduld immer wieder dieselben Fragen beantworten. Ein herzliches Dankeschön vor allem an diejenigen, die mit großem Aufwand tolle Reiseberichte und aussagekräftige Bewertungen von Campgrounds und Highlights eingestellt haben. Ihr habt einen ganz maßgeblichen Anteil daran, dass wir eine unvergessliche Fahrt durch den Südwesten der USA erleben durften. You're the best!
Moin Bärbel,
vielen Dank auch für dieses ausführliche und informative Fazit.
Gruss Volker
Hallo Bärbel,
somit wäre meine Frage zur nächsten Reise auch geklärt. Wie schön, dass es wieder in die USA fürht euch geht!
Auch von mir einen herzlichen Dank, dass du deinen schon vor längerer Zeit begonnenen Reisebericht vollendet hast und nicht einfach brachliegen lässt...
Ich habe mit viel Spaß weiter gelesen und mich über eure Begeisterung, die richtig zu spüren war, gefreut. Das kann ich sehr gut nachempfinden. Der Südwesten ist auch bei uns immer noch die No.1!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Elli und Volker,
ganz uneigennützig ist es ja nicht, einen Reisebericht zu schreiben, schließlich erlebt man den Urlaub ja damit ein zweites Mal
Ich wollte auch einfach noch ein bisschen von dem zurückgeben, was ich aus dem Forum mitgenommen habe und habe mich bemüht, vor allem aus der Sicht einer Familie mit Kindern im Grundschulalter zu schreiben. Nächstes Jahr sehen wir das Ganze dann eher schon mit der Teenie-Brille, diese veränderten Reisewünsche der Kinder bedingen auch teilweise das Reiseziel Kalifornien. Doch dazu in der Routenplanung mehr, die ich bald einstellen werde. Jetzt geht es erst noch an die Campground- und Highlight-Bewertungen. Ich baue im Moment kräftig Überstunden ab, da kommt die freie Zeit ganz gelegen.
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017
Hi Bärbel,
vielen Dank für die Arbeit, die Du dir mit dem RB gemacht hast. Bin schon gespannt auf Eure nächste Planung. Ich stecke derzeit auch zwischen dem Fotobuch unserer Reise 2015, der Bilderauswahl vom letzten Urlaub aus diesem Sommer für den aktuellen RB und der Planung für 2017 im Nordwesten fest.... Da bin ich echt beeindruckt, wie schnell Du deinen Bericht dann doch eingestellt hast....
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike,
wenn man bedenkt, dass vom ersten bis zum letzten Post 20 Monate liegen, dann relativiert sich das wieder... Dass es am Ende jetzt vergleichsweise flott ging, lag wohl daran, dass mich wieder das Reisefieber gepackt hat! Oder auch das berühmte Virus...
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017