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09. Tag: Escalante Petrified Forest SP - Goblin Valley SP über die Upper Calf Creek Falls (24.8.2014)

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Babs72
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09. Tag: Escalante Petrified Forest SP - Goblin Valley SP über die Upper Calf Creek Falls (24.8.2014)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
160 Meilen
Fazit: 
Nervenkitzel am Wasserloch und die vergebliche Suche nach den nachtaktiven Skorpionen

Heute schlafen wir mal richtig aus. Eigentlich hatte ich geplant, bereits um 8.00 Uhr aufzubrechen, um im Kiva Koffeehouse zu frühstücken. Allerdings gefällt es uns hier so, dass wir uns entscheiden, ganz gemütlich auf dem Campground zu frühstücken und dann noch im State Park zu den versteinerten Bäumen zu wandern. Die Sicht von unserem Stellplatz auf das Reservoir ist sehr malerisch:

Der Weg führt oberhalb des Campgrounds durch eine sehr einsame Gegend, und wir rechnen eigentlich ganz fest damit, unsere erste Schlange zu sehen. Niki hofft auch auf ein Skorpion, aber auch das will sich einfach nicht zeigen. Eigentlich schade! Hat er doch in seinem Buch über die "Hundert tödlichsten Dinge der Welt" schon alles nachgelesen und hofft nun auf "the real thing". Immerhin doziert er ein wenig über sämtliches giftiges Getier, das sich uns theoretisch zeigten müsste und macht die Wanderung dadurch für alle sehr kurzweilig ...

Nach der Rückkehr zum Campground springen Niki und Marcus noch einmal kurz in den See, bevor wir dann nach 12.00 Uhr mit einiger Verspätung endlich wegfahren. Als Lilly und Niki ihre ausgefüllten Junior Ranger Booklets in die heißgeliebten Marken umtauschen wollen, muss die Rangerin ihnen leider mitteilen, dass sie jüngst den letzten badge ausgegeben hat. Wenn wir unsere Adresse hinterlassen, schicke sie sie aber gerne nach Deutschland nach. Ohne von uns die Portogebühr zu verlangen! Wir hinterlassen unsere Daten und sind dann doch erstaunt, als rund drei Monate später in Deutschland ein gepolsterter Brief eintrifft und die Kinder total happy sind: damit ist ihre Sammlung zumindest für diese Reise komplett. In Escalante gehen wir noch tanken und einkaufen, bevor wir uns auf unsere lange Tagesetappe von 160 Meilen entlang des Scenic Byway 12 begeben, die uns bis ins Goblin Valley führen wird.

Die erste Station für unsere heutige Etappe ist nur wenige Meilen später der trailhead zu den Upper Calf Creek Falls, einem kaum erschlossenen Gebiet am Rande des Dixie National Forest. Dank der tollen Beschreibung aus dem Womo-Forum finden wir die Einfahrt zwischen den mileposts 80 und 81 ohne Probleme. Wir klappen die Seitenspiegel ein und ich lotse Marcus über die enge Sandstraße zwischen den junipers hindurch. Im Buch am trailhead tragen wir uns noch kurz ein und laufen dann über den slickrock nach unten, wo wir grob den Calf Creek vermuten. Rock cairns, die zehn bis zwanzig Zentimeter hohen Steinstapel, weisen uns frei nach Hänsel und Gretel über steile slickrock-Abhänge und durch sandige Hügel den Weg. Lilly und Niki bauen noch einige eigene dazu. Für die Kinder ist die Wanderung nach den klar markierten Wegen im Zion und Bryce ein richtiges Erlebnis. Das Ausspähen des nächsten cairns wird zum regelrechten Wettspiel.

Am Wasserfall angekommen, machen wir zunächst einen großen Bogen um das vordere Becken, von wo aus der Creek über algenbedeckte Steine in die Tiefe rauscht. Wir folgen dem Bachlauf noch etwas weiter und kommen an ein zweites Wasserloch, an dem es sich bereits ein amerikanisches Pärchen gemütlich gemacht hat, das jedoch nach unserer Ankunft schnell das Weite sucht (unser Sohn schnattert vor Aufregung und Begeisterung mal wieder wie verrückt und ist wieder bei seinen giftigen Tieren angelangt, die hier wohl am Bachlauf wohnen könnten). Insgesamt haben wir für diese Strecke rund 30 Minuten gebraucht.

Wir sprechen uns Mut zu und stürzen uns schließlich einer nach dem anderen ins doch recht frische Wasser. Marcus beschließt von den Felsen zu springen (ca. vier Meter, das Wasser ist tief genug), wir anderen springen nur von einem rund ein Meter hohen Absatz vom anderen Ufer. Mich kostet das enorm viel Überwindung.

Nach einer Stunde machen wir uns wieder auf den Rückweg, da wir heute noch eine längere Fahrstrecke vor uns haben und es bereits 15.00 Uhr ist. Ich mache mir ein klein wenig Sorgen, dass wir den Rückweg evtl. nicht so leicht finden werden, da es die meiste Zeit eben doch nur über glatte Felsen geht. Allerdings erspähen wir die cairns immer recht schnell. Als es ganz unübersichtlich wird, hört man bereits die Straße oben und man könnte sich grob auch nach dem Gehör richten. Auch der Rückweg dauert nur rund 30 Minuten, wobei wir recht flott gehen, da die Kinder wieder von einem Steinhäufchen zum nächsten flitzen.

Zurück auf der 12 geht es durch atemberaubende Landschaften, slickrock, rote Canyons und fast alpines Gelände mit einem Pass auf 9.600 Ft. (klar, der Kühlschrank streikt wieder).

Leider können wir den Capitol Reef NP nur durchfahren, hier würde sich auch ein Stopp lohnen: Ich habe diesen Park vor unserer Routenplanung nicht einmal vom Namen her gekannt und er ist absolut sensationell. Riesige rote Klippen wechseln sich mit schmalen sandsteinfarbige Canyons und einer grauschwarzen Mondlandschaft ab. Leider ist ein längere Aufenthalt dieses Mal nicht drin, auch wenn auf unserem Reiseplan "Picknick" und ein kleiner Spaziergang bei der Hickman Bridge stehen. Die Zeit dafür haben wir heute Vormittag in die versteinerten Bäume investiert. Andererseits muss man ja nicht alles bei der ersten Tour abgrasen und kann sich so noch ein paar Highlights für künftige Reise aufsparen. Während der Fahrt durch den Capitol Reef steuern wir ohnehin zielsicher auf eine Gewitterfront zu, die wir aber zum Glück nur am Rande touchieren und mal wieder nur die üblichen fünf Tropfen Regen abbekommen. Immerhin gibt es einen schönen Regenbogen zu sehen!

Am heutigen Tagesziel, dem Goblin Valley SP, angekommen, schmeißen wir trotzdem recht zügig ein paar Burger auf den Grill, da die nächste Front schon naht. Auch jetzt haben wir wieder Glück: Das Gewitter zieht komplett vorbei und wir bekommen spektakuläre Blitze zu sehen, die zum Glück in einiger Entfernung den Abendhimmel fast eine Stunde zum Leuchten bringen. Der Campingplatz ist menschenleer und in der "blauen Stunde" schon fast unwirklich.

Nach dem Abendessen gehen Marcus und Niki noch einmal mit festen Schuhen und Stirnlampen los um kleine krabbelnde nächtliche Wüstenbewohner aufzuspüren. Erneut vergeblich. Anscheinend haben alle Schlangen und Skorpione bei unserer Ankunft in den USA beschlossen, das Land fluchtartig zu verlassen. Ich rechne ja immer damit, dass ich es bin, die über eine zwei Meter lange Bullsnake stolpert, aber auch beim Baden blieben uns heute sämtliche Wasserschlangen fern.

Dennoch: Wieder geht für uns ein traumhafter Tag zu Ende, der so voller Erlebnisse war, dass wir bestimmt noch einige Zeit davon zehren können.

Liebe Grüße

Bärbel

Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017

Babs72
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RE: Reisebericht: 09. Tag: Vom Escalante Petrified Forest SP ins

Hallo Foris,

leider habe ich mich plötzlich beim Bilder-Hochladen doof angestellt. Ich habe die Bilder verkleinert (alle <100KB), und wollte sie wie gewohnt uploaden, aber es kam ständig IO Error, "upload queue complete". Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe.

Liebe Grüße

Bärbel

Edit: Nachdem ich eine Nacht über das Problem geschlafen habe, hat sich rausgestellt, dass Firefox das Problem war. Es hat den Upload blockiert, was aber aus der ominösen Fehlermeldung nicht klar wurde. Zum Glück gibt es einschlägige Computerforen im Internet... Mit edge hat es geklappt, so dass ich meinen Bericht jetzt überarbeiten und verschönern kann.

Edit die zweite: Es hat geklappt! Uff!

Liebe Grüße

Bärbel

Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017