Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

09. Tag 10.08.2017 - Vom Zion Nationalpark zum Bryce Canyon

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andrej
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09. Tag 10.08.2017 - Vom Zion Nationalpark zum Bryce Canyon
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
85 Meilen
Fazit: 
Von einem wundervollen Nationalpark zum nächsten in 2 Stunden

Heute hieß es nun Abschied nehmen vom Zion Nationalpark, der uns sehr gut gefallen hat. Auch der Campground am Virgin River mit Ausblick auf den Watchman war einsame Spitze.

Um 06:30 war für mich die Nacht zu Ende, denn ich wollte gegen 07:00 mein erstes Urlaubsläufchen absolvieren. Es war herrlich mitzuerleben, wie das Tal zum Leben erwwachte.

Da die Hintour bergauf ging und dazu noch heftiger Gegenwind herrschte, war das Tempo entsprechend langsam. Nach etwa 2 Kilometern musste ich einem entgegenkommenden Fahrzeug. Diesem Ausweichmanöver folgte sofort ein nächstes, denn ansonsten hätte ich mit diesem Prachtexemplar Bekanntschaft geschlossen, welches mir entgegenkam.

 

Obwohl ich keinerlei Angst vor Spinnen habe, hat mich dieses Riesenexemplar doch etwas beeindruckt und vorsichtig werden lassen. Kaum auszudenken, wenn dies einem unserer Frauen passiert wäre. Ohnmachtsanfälle und sofortige Abreiseplanungen wären wahrscheinlich die Folge gewesen.

Um 10:00 machten wir uns dann endgültig auf den Weg Richtung Bryce Canyon. Nach 4 Meilen mussten wir mit unserem Womo durch einen recht engen Tunnel, der aufgrund seiner geringen Höhe nur One-way befahren werden konnte. Ich versuchte, immer mittig zu fahren, um nicht in Gefahr zu kommen, mit der Tunneldecke Bekanntschaft zu schließen. Am Ende war ich froh, als ich nach 1,2 Meilen Licht am Ende des Tunnels sah. Die Straße schlängelte sich noch meilenweit durch die wunderschöne Landschaft des Zion NP. Steinböcke auf den Felsen verursachten plötzliche und nicht ganz ungefährliche Bremsmanöver von vorausfahrenden Fahrzeugen. Kaum lag der Zion NP hinter uns, veränderte sich auch die Landschaft schlagartig. Es wurde merklich grüner und nur noch leicht hügelig. Ein wenig erinnerte es an die ersten Ausläufer des Thüringer Waldes.

Ein paar Meilen vor Eingang des Bryce Canyon fuhren wir durch den Red Canyon, einem feuerrot leuchtenden Felsmassiv. Da wir im Bryce Canyon noch einiges vorhatten, hielten wir nicht an. Bei einer unserer nächsten Touren werden wir diesem aber sicher einen Besuch abstatten.

 

Gegen 12:10 erreichten wir dann den Bryce Canyon

und kurz danach auch unseren heutigen Campground. Da wir uns mittlerweile auf einer Höhe von über 2.000 Metern befanden, war die Temperatur mit 26 Grad im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen echt moderat und angenehm.

Wir gingen gleich ins Visitorcenter, um uns über den Bryce Canyon zu informieren. Da es im Visitorcenter freies WLAN gab, trat allerdings der Wunsch nach Information etwas in den Hintergrund.

Nachdem die neuesten WhatsApp Nachrichten abgerufen, Instagram Beiträge gepostet und Neuigkeiten von Hertha in Erfahrung gebracht wurden, machten wir uns mit dem kostenlosen Shuttle auf in Richtung Canyon Rim. Der erste Anblick von dieser bizarren Landschaft war einfach überwältigend… wieder einmal. Man hatte den Eindruck, sich in einer Landschaft aus tausenden von Kleckerburgen zu befinden. Es war einfach unbeschreiblich, so etwas muss man selbst gesehen haben. Schon oft habe ich gesagt, dass dieses Land mit Naturwundern einfach beschenkt wurde. Heute hat es sich wieder einmal bestätigt.

Unser Weg führte uns vom Inspiration zum Sunsetpoint. Von beiden Punkten hatte man eine grandiose Aussicht auf den Canyon.

Den Kindern steckte die gestrige anstrengende Wanderung noch ziemlich in den Knochen und so tendierte die Motivation, einen der vielen Trails zu bewandern, gegen Null. Gemeinsam hielten wir trotzdem noch an dem einen oder anderen Aussichtspunkt, die sich alle unmittelbar am Rim befanden. Irgendwann trennten sich aber unsere Wege. Tina und ich wollten noch den Navajo Round Trail bewandern, der uns in den Canyon hinabführte.

Sah es von oben so aus, als wenn der Canyon nur aus riesigen Stalagniten besteht, bot sich uns beim Abstieg ein völlig anderes Bild. Zwischen den Felsen wuchsen große Bäume, am Grund des Canyons wurde es sogar richtig bewaldet. Es war einfach faszinierend und wir waren froh, diesen schönen Trail gegangen zu sein.

Auf dem ganzen Weg erblickten wir bizarre Gesteinsformationen, in die man mit etwas Fantasie Figuren hineininterpretieren konnte. Wir waren einfach nur fasziniert.

Gegen 16:00 trafen wir uns dann wieder mit den Kindern am RV, die es sich schon richtig gemütlich gemacht hatten.

Gemeinsam wollten wir  die nächsten beiden Tage zu besprechen. Ich hatte am nächsten Standort im Capitol Reef eine kleine Jeeptour geplant und wollte dies nun noch final abklären. Also reine Routine… denkste. Der Campground, bei dem wir die Jeeps mieten wollten, war aufgrund eines Musikfestivals krachend voll und Jeeps gab es natürlich auch keine mehr. Also musste mein in stundenlangen Recherchen fein ausgeklügelter Reiseplan mal so komplett umgeworfen werden. Wir fanden gemeinsam aber recht schnell eine Alternativlösung. 

Als wir uns alle von dem kleinen Schreck erholt hatten, holte Tina die Spiele raus. Bei Sequenz hatten aber diesmal die Frauen das etwas bessere Händchen, sehr zum Ärger von Felix.

Da der Bryce Canyon zu einem der dunkelsten Orte der Vereinigten Staaten gehört, freuten wir uns schon auf die einsetzende Dunkelheit. Erst waren es nur ein paar Sterne, dann wurden es mehr und mehr und am Ende leuchteten am Himmel Milliarden von Sternen. Selbst die Milchstraße konnte man sehen. Wir waren alle begeistert und fasziniert. So hatten wir das Firmament noch nie gesehen. 

Ein wunderschöner Tag fand so sein perfektes Ende.

Klaus67
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Beigetreten: 07.10.2017 - 12:35
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RE: 9. Tag 10.08.2017 - Vom Zion Nationalpark zum Bryce Canyon

Hallo Andrej!

Ich lese jetzt schon eine Zeitlang deinen Bericht mit und muß sagen: Es macht echt Spaß eure Reise zu verfolgen. Gut und witzig geschrieben, tolle Fotos. Manche Kommentare haben mich echt zum lachen gebracht... "Lagerfeuer hilft auch.... gegen Haie" Meine Frau ist auch so ein Angsthase:) Freu mich schon wenn es weitergeht.

viele Grüße

Klaus