Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

20. Tag 21.08.2017 Vom Lake Powell zum Grand Canyon North Rim

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andrej
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Beigetreten: 02.11.2012 - 12:42
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20. Tag 21.08.2017 Vom Lake Powell zum Grand Canyon North Rim
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Montag, 21. August 2017
Gefahrene Meilen: 
178 Meilen
Fazit: 
Von der Hitze in alpine Landschaften in gerade einmal 3 Stunden

 

Heute stand nun die Fahrt zu unserer vorletzten Station unserer Womo Tour auf dem Programm. Mit dem Grand Canyon sicherlich noch ein zusätzliches Highlight unserer Tour.

Zuerst hieß es aber, sich auf das nächste Naturspektakel vorzubereiten, denn gegen 09:30 begann die Sonnenfinsternis. Also Brillen ausgepackt, Stativ aufgestellt, den selbstgebastelten Sonnenfilter aufgesteckt und es konnte losgehen.

Astronomie folgt halt Gesetzmäßigkeiten und die Sonnenfinsternis der Bahn von Sonne und Mond und so war es nicht überraschend, dass pünktlich um 09:30 ein kleines Stück von der Sonne fehlte. Im Laufe der Zeit wurde immer mehr von ihr abgeknabbert. Ich hielt dies auch fotografisch fest. Leider versteckte sich die Sonne genau in dieser Zeit hinter dickeren Wolken, so dass wir die Sofi nicht komplett verfolgen konnten. Um 10:34, beim Maximalbedeckungsgrad von etwa 85% war sie aber wieder wunderschön zu sehen.

Das Licht um uns herum wurde immer diffuser, man hatte das Gefühl, es ist kurz vor Sonnenuntergang. War es ja auch irgendwie.

Da wir heute noch einen weiten Weg vor uns hatten, konnten wir nicht die ganze Sonnenfinsternis sehen. Gegen 11:00 ging es Richtung Grand Canyon. Da wir 2013 bereits am South Rim waren, wollten wir diesmal den North Rim erkunden.

Fuhren wir am Anfang noch durch ein nicht enden wollendes Tal, ging es im zweiten Teil stetig bergan. Es wurde deutlich waldiger, hohe Nadel- und Laubbäume säumten die Straße. Nach 2 1/2 Stunden waren wir dann auch am Eingang des Nationalparks angekommen.

Die ersten Meilen fühlte man sich wie in einem Alpental. Den letzten Beweis, dass wir uns mittlerweile in einer völlig anderen Klimazone befanden, als noch vor etwas mehr als 2 Stunden, lieferte uns eine große Büffelherde, die direkt am Straßenrand graste. Natürlich hielten wir und machten davon Fotos. So etwas sieht man nicht alle Tage.

Auch die Temperatur war doch deutlich gesunken. Mittlerweile hatte es nur noch 18 Grad. Dunkle Wolken zogen auf und in der Ferne sah man bereits die ersten Blitze.

Wir fuhren erst einmal zum Visitorcenter, welches im Vergleich zum South Rim deutlich kleiner war. Der ganze North Rim ist weniger touristisch erschlossen. Hier gibt es kein Shuttle und es sind viel weniger Menschen hier. Dazu liegt der North Rim auf 2.400m Höhe, womit auch das alpine Klima zu erklären ist.

Der Erhalt der Urbanität hat natürlich auch so seine Nachteile. Denn die interessanten Punkte mussten wir nun mit unserem Wohnmobil abfahren.

Als erstes besuchten wir aber den Bright Angel Point direkt hinter dem Visitorcenter. Hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Canyon und auf den gegenüberliegenden South Rim. Leider lag dieser unter einer dicken Gewitterwolke, so dass das prächtige Farbenspiel, was den Canyon so ausmacht, nicht zur Geltung kam. Trotzdem war es wieder beeindruckend, vor diesem Giganten von Canyon zu stehen. Felswände, die 1.000m in die Tiefe gehen, ganz unten der als Miniatur erscheinende Colorado River. Das alles ist schon beeindruckend.

Unsere nächste Station heute sollte der Aussichtspunkt „Cape Royal“ sein. Dazu mussten wir eine 25 Meilen lange Bergstraße hinauffahren. Diese war für Womos bis 30 Fuß zugelassen. Unser Womo hatte zwar 30.3 Fuß, aber ich habe hier einfach mal mathematisch korrekt abgerundet.

Warum es diese Begrenzung gab, wurde mir aber recht schnell bewusst. Die Straße war sehr schmal, zusätzlich windete sie sich in unzähligen engen Kurven und Serpentinen. Natürlich ging es an den Seiten auch ordentlich runter. Es war also höchste Konzentration angesagt und alle waren froh, als wir nach 45 Minuten heil am Cape Royal ankamen.

Mittlerweile hatte es auch dort angefangen zu regnen. Unsere Tochter zog sich ihren superschicken Regeneponcho über. Damit war sie modetechnisch extrem weit vorne.smiley

Nach einem kurzen Trail erreichten wir den Aussichtspunkt. Hier hatten wir wiederum einen wunderschönen Blick auf den Canyon und konnten diesmal auch sehr gut den Colorado erkennen.

Die Fahrt zurück hatte es auch wieder in sich, allerdings kamen mir glücklicherweise nicht so viele Fahrzeuge mehr entgegen. Ich war dann aber doch ziemlich geschafft , als wir am Campground ankamen. Unsere Site liegt sehr idyllisch, nicht weit vom Canyonrim entfernt.

Tina und ich machten noch einen kleinen Spaziergang zum Rim, währenddessen die Kinder schon alles für den Abend vorbereiteten. Das nenn ich mal Arbeitsteilung. Wir fanden am Rim einen Fels, auf dem man vielleicht am morgigen Tag einen schönen Sonnenuntergang erleben kann, wenn dann die Sonne scheint.

Felix hatte den Grill bereits vorgeheizt, so dass wir uns dann auch bald an die Nahrungsaufnahme begeben konnten. Salat und Fleisch waren wie immer saulecker.

Den Abend ließen wir am Campfire ausklingen, welches diesmal einen praktischen Nutzen hatte. Es hat uns bei den niedrigen Temperaturen schön gewärmt.