gefahren: 287 km
Zeit in Fahrt: 4:44 h
Durchschnitt in Fahrt: 61 km/h
Start: 8:00
Ende: 14:50
Höhenprofil: Anstieg 3416m, Abstieg: 4016m
(aufgezeichnet von unserem Garmin Navi)
Die Nacht war sternenklar und morgens zeigt das Thermometer im Womo 49 Fahrenheit. Um halb sieben werfe ich Heizung und Boiler an, kurz vor sieben stehe ich bei ca. 65 Grad auf. Als wir wenig später beim Frühstück sitzen, haben die ersten Sonnenstrahlen schon die Baumwipfel erreicht. Nach Frosties und Froot Loops macht mein Mann die Windschutzscheibe sauber und wir gehen nochmal zum Fluss runter. Schon wieder kein Elch!
Um 8 Uhr geht es auf den Alaska Highway nach Süden, das Autothermometer zeigt 3 Grad. Dieser ist zunächst abwechslungsreich, oft haben wir Fernblick auf endlose Weiten, Wälder und in der Ferne schneebedeckte Gipfel. Construction Sites sind für 50km angekündigt, aber zunächst gibt es nicht viel mehr als frisch geteerte Strasse. Zunächst passieren wir im tiefen Tal den Sikanni Chief Campground, es gibt schöne Sites am Fuss, Nachteil ist nur, dass es direkt in Sicht und Hörweite der Strasse ist und wohl ganztags im Schatten.
Wir nähern uns der Abzweigung zur Duhu Lake Recreation Site. Sollen wir oder nicht? Es sollen 4,9 km gravel dorthin sein. Da die Tagesetappe kurz ist und es keine Sehenswürdigkeiten heute gibt, biegen wir ab, obwohl das Hinweisschild noch 1 km mehr ausweist. Das Navi kennt die Strasse nicht und als ich die Recreation Site als Ziel programmiere, sagt es „fahren Sie 2 Milliarden 756 Millionen 859.314 km zum Ziel“. Wir biegen uns vor lachen – wie oft um die Welt rum ist das denn? Gleich zu Anfang ist eine grosse gas plant und wir finden fast die Sikanni Road nicht, da die Strasse sehr breit ist und noch andere Strassen abgehen. Aber immer der grössten Strasse entlang und am Ende der gas plant ist schon fast der erste km geschafft.
Da FSR steht da auch jeden km ein schönes gelbes Schild mit Strassenname und km-Angabe und „down“. Die Strasse ist breit und in gutem Zustand, da können wir auch einen logging Truck passieren lassen. Man müßte allerdings aufs Bankett fahren – ob das so hält? Gelegentlich steil, aber immer fest geschottert, auch bei Nässe eine sichere Strasse. Später wird sie etwas schmäler aber da haben wir auch schon die Recreation Site erreicht. Wenn ich sie im Navi nicht als POI gehabt hätte, wären wir dran vorbeigefahren, weil das Schild erst zu sehen ist, wenn man fast dran vorbei ist. Die eigentliche Zufahrt zur Site ist 300m lang und eher eine Erdstrasse mit bösen grossen Schlaglöchern und grossen Pfützen in einer Senke bevor es kurz den Berg hoch geht.
Die Recreation Site liegt auf einer kleinen Anhöhe im Wald und soll 6 Sites haben. Es gibt eine Pit Toilette und einen grossen Shelter mit Tischen du Bänken drin. Alle Sites sind belegt, wir können nicht feststellen ob es wirklich 6 sind, aber wir zählen 3 grosse Mannschaftszelte mit Kamin, mehrere grosse lange Caravans (3?) und diverse Anhänger, einen TruckCamper und unzählige Trucks (7-8?) und ATVs, die mit Gewehrhalterungen (bis zu 3 pro Fahrzeug) versehen sind. Also wenn nicht alles belegt wäre, wäre da jede Menge Platz. Vom Shelter führt ein kurzer Fussweg (ca. 30m) steil zum wunderschönen Duhu Lake hinunter. Und man muss mit dem Womo nicht wenden, es ist ein Loop den man auch mit grossem Womo gut fahren kann.
Auf dem Weg zur Recreation Site - Bei dem Blick könnte man doch endlos fahren...:
die letzen 300m - im Überflutungsbereich wurde etwas Schotter aufgefüllt:
der wunderschöne Duhu Lake:
Mannschaftszelte:
Anhänger, ATVs, Zelte:
linkes Bild: das Brennholz reicht eine Weile - rechtes Bild: zurück zum Alaska Highway
Wir fahren zurück auf den Hwy und von der Inga Lake Recreation Site trennen uns noch gut 100 km, in denen es diverse Construction Sites und Landschaft gibt. Einmal müssen wir lange warten, um dann über 7km hinter einem Pilot Car herzufahren, das bis Tempo 100 hochbeschleunigt, was der LKW vor uns bergauf nicht schafft. Baustelle – ja wo ist die? Es ist geteert und zweispurig. Die Landschaft wird weniger schön, es gibt jetzt mehr Siedlungen und Landwirtschaft, vorbei ist's mit der endlosen Wildnis.
Die Inga Lake Recreation Site ist nur zwei km vom Hwy entfernt und das ist auch gut so, die Strasse ist sehr grob geschottert und unangenehm zu fahren. Es ist eine Residential Area, d.h. wohl etwas belebter, aber kein Platz für Gegenverkehr. So sind wir dann auch froh, dass der LKW entgegen kommt, als wir schon auf der Recreation Site stehen.
Es gibt 18 Sites, 4 davon liegen unmittelbar am See, in den ein langer Badesteg reinragt. Der See ist von einem Schilfgürtel umrahmt und sieht wunderschön aus, am ganz weit entfernten Seeende scheint sich ein Wohnhaus im Wald zu verstecken. Die 3 grossen Sites am See sind von abwesenden Dauercampern belegt, die 4. Site ist zu klein für uns, aber wir parken davor quer und erkunden den Rest des Platzes zu Fuss.
Die übrigen Sites liegen im Wald verteilt, einige an einem Loop, einige in zweiter Reihe am See, einige weitere liegen etwas separat und haben möglicherweise auch Seezugang, da sie belegt sind, können wir das nicht herausfinden. Die Sites sind mit Holzplanken-Abtrennungen eingefasst, so dass man wohl nicht die grossen Mannschaftzelte die wir nun schon vom Morley Lake und vom Duhu Lake kennen, aufstellen kann. Insgesamt sind 6 oder 7 Sites belegt. Die meisten Sites sind auch für 30 Fuss Womos geeignet und viele davon eben. Es gibt mindestens 2 Pit Toiletten. Die Sites sind mit Tisch-Bank-Kombi und Feuerring ausgestattet, es gibt steinerne und hölzerne und kaputte Tische. Wir essen bei bester Aussicht auf den See zu Mittag, gebratene Nudeln mit Eiern und Speck und Knoblauchtoast.
gut beschildert:
die Premiumplätze in erster Reihe sind von Dauercampern belegt:
direkt am See befindert sich eine Day Use Area mit Picknicktisch, die Sites sind durch eine Weg davon getrennt:
der schöne See und Blick vom Steg auf die belegten Sites in erster Reihe:
Schilf ohne Ende und die Campground Road:
unser Womo vor einer sehr kleinen Site die sich an die Day Use Area direkt am See anschlieest. Eher eine Tent Site, reinfahren kann da nur ein PKW.
Nur noch wenige öde km trennen uns von Charlie Lake, wo der Hwy 29 nach Hudson’s Hope abgeht. Der Charlie Lake Provincial Park Campground direkt an der Abzweigung hat schon geschlossen. Die Tanke an der Kreuzung gibt es nicht mehr, wir fahren erstmal 5km weiter bis zur nächsten Tanke (Verbrauch 19,6l/100km bei 390 km) nach Fort St. John. Gegenüber ist der fast leere Rotary Campground - wenn man mal von de Nähe zum Highway absieht durchaus in ansprechender Lage, daneben ein weiterer Campground der sich Charlie Lake RV Park nennt, der sehr schön angelegt ist, sehr gut besucht ist und Blick auf den Charlie Lake bietet. Sieht fast aus wie ein deutscher Campground.
Der Highway 29 "Don Phillips Way" führt ins Tal des Peace River hinunter und oft hat man schöne Ausblicke. Im Vergleich zu den Weiten des Nordens mutet es hier mit der vielen Landwirtschaft eher an wie zu Hause. Es gibt mehrere Viewpoints, aber nur einer ist ausgeschildert, so dass wir an den anderen vorbeifahren weil wir sie nicht rechtzeitig sehen. Das Verkehrsaufkommen ist hoch, man kann nicht einfach vor sich hin trödeln oder irgendwo stehenbleiben, sind wir gar nicht mehr gewöhnt.
Strasse hinab zum Peace River:
Peace River Viewpoint:
Wir checken heute schon früh ein, ca. 14:30 auf dem Lynx Creek Campground. Diesen Campground habe ich mir schon zu Hause wegen seiner ausserordenrtlich schönen Lage als Prio 1 notiert. An der Einfahrt steht, man soll sich einen Platz suchen, der Attendant kommt später zum kassieren. Prima, dann schauen wir mal, ob es uns hier gefällt oder ob wir meinen zweiten Campground in Spitzenlage nur wenige Kilometer weiter anfahren wollen.
Die gut 20 el/water Sites sind schräng zum Fluss als Pull through angelegt, der Abstand zum Nachbarn ist gross. Es gibt noch einige freie Sites, wir entscheiden uns nach einnmal rundrum fahren für die Site 13. Dort befindet sich auch die Dump Station und das Sanitärhäuschen. Und was noch wichtiger ist, der Abstand zu den Nachbarn ist gross und beide Nachbarn haben die Tür und ihr outdoor-Equipment zur uns abgewandten Seite. Das Sanitärhäuschen hat Männlein und Weiblein getrennt mit je 1WC und 1 Dusche, die 1 Loonie für 5 Min. Wasser möchte.
Ganz am Ende des Platzes hättte man auch billiger ohne Anschlüsse stehen können und noch näher am Peace River, aber wir wollten dann doch mal zur Abwechslung die Anschlüsse.
Der Peace River ist ein mächtiger breiter Fluss mit ordentlich Strömung und wir sitzen nun im T-Shirt direkt an seinem Ufer. Die Sonne knallt bei fast wolkenlosem Himmel und wir haben 19 Grad, ja, so haben wir uns das vorgestellt. Und das Wifi funktioniert auch gut.
Später gibt es Schweinefilet mit Rigatoni und Sauce.
Site 13 - ein 5 Sterne-Platz:
ein Fahrweg trennt Sites und River:
linkes Bild: Blick auf das Wäldchen das zwischen Strasse und Campground ist:
rechtes Bild: direkt am Peace River relaxen:
Peace River:
Blick von der Einfahrt auf den Campground:
unsere Etappe mit google maps: