gefahren: 377 km
Zeit in Fahrt: 5:34 h
Durchschnitt in Fahrt: 68 km/h
Start: 8:45
Ende: 16:30
Höhenprofil: Anstieg 3706m, Abstieg: 3421m
(aufgezeichnet von unserem Garmin Navi)
Die Nacht war sternenklar und kalt, ich ziehe Jogginghosen und Fleece an und flitze die 10m zur Dusche. Ist das kalt! Das Duschhaus ist zwar „beheizt“, aber auf vtl. 10 Grad, damit das Wasser nicht einfriert. Das Duschwasser ist heiss, aber etwas spärlich und es dauert eine Weile bis ich nicht mehr friere und man muss sich unter der Dusche eifrig wenden, damit immer alle Körperteile heisses Wasser abbekommen. Immerhin bleibt das Wasser konstant heiss und kostet nix extra.
Im Womo empfängt mich dann wohlige Wärme, da wird immer auf 70 Fahrenheit hochgeheizt. Auch mein Mann geht duschen und ich mache das Frühstück, vergesse beinahe das Kaffeewasser, weil ein Biber mit einem Birkenzweig vorbeischwimmt. Aha, deswegen sind hier alle Birken vom Boden an ca. 1m hoch mit Plastikfolie umwickelt, damit der Biber sie nicht fällt.
Zum Wasser fassen müssten wir wenden, wir fahren dann auf die freie Nachbarsite weils bequemer ist. Und dann zur Dumpstation, weil die Dumplöcher sind soweit hinten angebracht, dass wir sie weder vorwärts noch rückwärts nutzen können. Als ich meinem Mann den Schlauch zum Händewaschen hinhalte, spritzt das Wasser etwas unregelmässig raus – es kommt Wasser und es kommen kleine Eiszapfen aus dem Schlauch. Dann wars wohl kalt heute Nacht.
Dann noch Diesel auffüllen, nur 20 Liter weils teuer ist und Scheibe putzen, dann geht es gegen 9:30 endlich auf die Strasse.
Im Stone Mountain Provincial Park hatten wir uns Stone Sheep erhofft, aber ausser auf Warnschildern haben wir keine gesehen, auch nicht bei „The Cut“, wo angeblich ihr Lieblingsrevier ist. Zum Trost gibt es am Summit Lake ein paar Karibus, kaum steht einer am Strassenrand und fotografiert, gesellen sich schnell weitere Fotografen hinzu. Wobei die später Ankommenden schon mit dem Auto so nah wie möglich ran fahren und sich auch nicht scheuen den Tieren zu Fuß nachzustellen.
zum etwas finsteren Stone Mountain Provincial Park:
"The Cut" - und Karibus am Summmit Lake:
ein bißchen Herbst:
Der Summit Lake Campground ist auch mit Schranken verschlossen, wie schade. Es naht die Abzweigung zum Tetsa River Regional Park, wir überlegen, ob wir dort zur Mittagspause hinfahren sollen, entscheiden uns dagegen und bereuen es schon wenige Sekunden nach der Abzweigung.
Es läßt einen Schlag und im ersten Moment wissen wir gar nicht was passiert ist. Beide haben wir gedacht, dass wir jetzt einen Unfall haben. Aber es war nur ein Steinschlag von dem entgegenkommenden LKW. Wir haben schon etliche Steinschläge in andere Fahrzeugen abbekommen, die große Frontscheibe unseres Hymermobils schreit öfter mal nach Steinschlägen, aber so was haben wir noch nicht erlebt. Wir halten erstmal an, begutachten den Schaden. Die Stelle ist ca. so groß wie eine 2 Euro Münze und die Scheibe scheint sonst noch zu halten. Die Stelle ist genau im Sichtfeld des Fahrers. Nun, machen können wir erstmal nix, wir rechnen damit, dass die Scheibe demnächst zu Bruch geht, die nächsten Kilometer werden es zeigen.
Als 32km weiter bis zur Steamboat Mountain Rest Area immer noch nix passiert ist, gehen wir davon aus, dass die Scheibe weiterhin hält, wir atmen auf. Dort gibt es wieder geniale Aussichten, unfassbar die endlosen Weiten.
Blick von der Steamboat Mountain Rest Area:
Als dann die Sonne noch rauskommt, wagen wir uns auf die nächste gravel road, wir brauchen ja noch einen Mittagspausenplatz. Wir folgen dem Wegweiser zum Muskwa Boat Launch. Trotz vorherige Recherche konnte ich zur Zufahrt nix rausbekommen, im google maps ist sie kaum zu erkennen, das Navi kennt sie auch nicht. Aber Boat Launch ist Boat Launch, d.h. da kann man mit dem fetten Anhänger fahren, da wird unser Womo schon auch durch passen und wenns sumpfig wird hilft der Rückwärtsgang.
Anfangs war die Zufahrt sehr breit und in sehr gutem Zustand, da kann Gegenverkehr passieren. Dann ging es jedoch um die Kurve rum und die Straße wurde schmal, jetzt dann bitte doch kein Gegenverkehr. Es galt das eine oder andere schmale Brückchen zu passieren und nach gut 4,5 km und 11 Minuten erreichten wir die Recreation Site. Nein, was hatten wir für eine Glück, dass uns keiner entgegen gekommen ist! Auf dem riesigen Parkplatz stehen Dutzende Trucks mit und ohne Bootshänger, ein paar Campervans / TruckCamper. Etliche sind verlassen, da sind die Besitzer wohl auf Bootstour, bei etlichen sind Leute, es wird gezeltet, Boote fertig gemacht. Da so viel los war haben wir nicht das ganze Gelände erkundet sondern uns eine ruhigen Platz in der Nähe vom Boat lunch gesucht. Dort war auch eine Pit Toilet und etliche überquellende Müllcontainer. Wir denken dass das große Gebäude ein Picnic Shelter ist.
Wir laufen am Fluss entlang, fotografieren und dann gibt es Spiegeleier mit Toast im Womo.
Der Rückweg war wesentlich aufregender und dauerte deswegen 4 Minuten länger – solang durften wir einen Schwarzbären beobachten, bevor ein Truck mit Bootshänger entgegen kam.
gut beschildert und die ersten paar hundert Meter der Zufahrt sind sehr breit und freundlich:
ein Brückchen mit dem Blick von der Brücke nach rechts und nach links:
die Recreation Site ist riesig, im Wäldchen ganz hinten standen in Ufernähe einige kleine Zelte:
rechtes Bild: boat launch:
Muskwa River - linkes Bild: Blick nach Norden, rechtes Bild: Blick nach Süden:
ebenes Brückchen und erhöhtes Brückchen:
Bear in Area!
In Fort Nelson waren wir erstmal bei der Tanke (Verbrauch 22,9l/100km bei 534 km) und dann beim Geldautomat, da konnte man kostenlos abheben. Einkaufen brauchen wir nicht, haben uns in Watson Lake reichlich eingedeckt.
Nach dem queren des Muskwa River bei Fort Nelson säumen Industriegelände den Alaska Highway: gas plants. Diese sollten wir heute und am nächsten Tag dann noch öfter sehen.
Wir liebäugeln mit dem Andy Bailey Regional Park als Übernachtungsplatz, aber da Freitag ist, der Platz nahe an Fort Nelson ist und nur über wenige Sites verfügt, rechnen wir uns in Anbetracht des heftigen Andrangs am Muskwa River Boat Launch hier schlechte Chancen aus, obwohl wir noch früh dran sind.
Nun, wir sind noch früh dran, also können wir auch noch weiter fahren. In Prophet River schauen wir uns den abandoned Campground an, von dem ich schon in verschiedenen Reiseberichten gelesen habe, dass es als Übernachtungsplatz genutzt wird. Was ich nicht rausbekommen konnte, warum der Campground aufgegeben wurde, irgendwo stand was von „dangerous“. Jedenfalls ist die Zufahrt eben und breit und gut befestigt. Man fährt zunächst über eine Rollbahn, die auch noch genutzt wird. Am Rande der Rollbahn standen wieder unzählige Trucks, wir rätselten, ob die Besitzer mit dem Flugzeug unterwegs waren oder ob es sich um eine Jagdgesellschaft handelte. Danach das Gelände des ehemaligen Campgrounds, recht groß und parkplatzähnlich, mit 2 Parkfeldern, die gut befestigt sind, im lichten Wald. Der Wald sah auch nicht gerade gefährlich aus. Bilder haben wir keine gemacht. Auf jeden Fall kann man hier gut stehen, die Anfahrt und die Stellflächen sind auch für Riesenmobile jedweder Art geeignet.
Da es immer noch früh ist, fahren wir weiter, das schaffen wir locker noch zum nächsten Campground. Zur Wahl stehen der Minaker River Regional Park und der Buckinghorse River Provincial Park. Die Zufahrt zum Minaker River Regional Park hätten wir ohne Navi und Koordinaten nicht gefunden, am Ende eines Pullouts steht ein kleines Schild, und ein Feldweg geht ab. Mein Mann, der bislang bereit war jeden Feldweg zu fahren, schüttelt entsetzt den Kopf, ein tief zerfurchter matschiger Erdweg geht dorthin, sieht aus wie ein Acker mit Reifenspuren. Ganz definitv nicht für uns – selbst für einen Truck dürfte das bei dem Nässegrad eher ein Problem sein.
Also wird es der Buckinghorse River Provincial Park Campground den wir schon um 16:30 erreichen. Wir überlegen, ob wir noch 30km weiter zur Duhu Lake Recreation Site fahren sollen, entscheiden wir uns aber dagegen. Was sich am nächsten Tag als goldrichtig erwies. Wir wären sonst wieder zum Buckinghorse River zurückgefahren.
Der Buckinghorse River Campground ist recht seltsam angelegt. Es gibt zwei Platzteile, die Sites sind alle auf einer Seite ganz ganz dicht nebeneinander und jeweils durch Tisch-Bank-Kombi und Feuerstelle getrennt. Schlimmer als auf jedem commercial Campground, wenn denn alles belegt wäre. Aber als wir eintreffen, ist keiner da. Also sehen wir uns die Platzteile an, entdecken auch noch 2 Einzelsites, also Backin Sites mit rund rum Wald/ Gebüsch.
Uns gefällt der hintere Platzteil sehr viel besser, die Sites sind aber sehr kurz wenn man korrekt einparkt. Die größte Site hat dann gerade so für uns gereicht, zur Belohnung gab es wieder beste Sicht auf den Buckinghorse River aus dem Heckfenster. Und einen Trampelpfad zum Ufer hinunter. Hier in BC sind die Plätze wieder teuer, 20$ für Plumpsklo und kein Feuerholz! Wir brauchen aber keins, haben genug dabei. Gehen erstmal bei Sonnenschein zur Self Registration und erkunden dann ausgiebig das Flüsschen.
Es ist dann doch wieder recht kalt und niemand will draussen sitzen, zumal die Sonne schon am verschwinden ist. Der Campground Host fährt mit dem Quad vor und füllt das Toilettenpapier auf und leer die Mülleimer, er kommt wohl von der benachbarten Lodge, wo man auch zum Essen hinlaufen könnte. Bei uns gibt es aber selbstgemachtes zum Abendessen: Reis-Mais-Hack-Paprika.
Und wir bekommen noch einen Nachbarn. Können es nicht fassen, dass bei 32 freien Sites sich jemand genau neben uns stellt. Wie schon geschrieben – SEHR dicht neben uns. Hätte man nicht vielleicht eine Site Abstand halten können? Ein allein reisender junger Mann, der im Truck schläft.
rechtes Bild: so präsentiert sich der erste Platzteil von der Einfahrt:
unser Womo auf Site 30 - wobei wir nicht ganz sicher sind ob der rechte oder der linke Tisch zu unserer Site gehört, vielleicht ist es also auch die Site 31:
der Buckinghorse River direkt hinter unserem Womo:
linkes Bild: auf dem Weg zur self registration wieder der erste Platzteil - rechtes Bild: die self registration mit Infotafel und die Wasserpumpe:
der Buckinghorse River in der Nähe der self registration:
linkes Bild: hier sieht man etwas die Wendeschleife des hinteren Platzteils, hier ist das Gelände schön offen und es ist hell und freundlich - so wie wir es mögen:
rechtes Bild: gleich gibt es Abendessen - das Canada Dry und das Molson Canadian wartet schon auf uns:
nochmal die Wendeschleife:
unsere Tagesetappe mit google maps:
Hallo Mobbel,
das sind ja richtig tolle Herbstbilder, und das Wetter scheint ja auch super gewesen zu sein.
Auf so einen Scheinschalag ahbe ich auch immer gewartet, aber unsere Scheibe blieb, Gott sei Dank, heil, trotz der z.T. sehr schlechten Gravelroads.
Gruß Rainer
Hallo Rainer,
freut mich das Du noch dabei bist .
Tja, da fürchtet man sich vor den Gravel Roads und dann passiert's auf dem geteerten Highway. Die Scheibe hat gehalten und Fraserway hat trotz 2mal nachfragen nichts abgerechnet. Da hätten wir die Versicherung gar nicht gebraucht...
Lg Mobbel
Hi Mobbel,
schöne, stimmungsvolle Bilder von beeindruckenden Landschaften und dazu noch ein paar schöne Tiersichtungen. Das war sicherlich ein schöner Tag für euch. Ich hoffe, die Scheibe hält auch weiterhin.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
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