gefahren: 372 km
Zeit in Fahrt: 8:12 h
Durchschnitt in Fahrt: 45 km/h
Start: 8:15
Ende: 18:50
Höhenprofil: Anstieg 4044m, Abstieg: 4366m
(aufgezeichnet von unserem Garmin Navi)
Das Wetter ist nicht gut, es ist diesig / neblig und verregnet. Kein Tag, um den Dempster Highway zu fahren. Mein Mann meint, ach das ist ihm jetzt egal, schmutzig ist Eddy-Ad schon von gestern, er fährt jetzt mal nach Eagle Plains. Diese Unterfangen sollte den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang in Anspruch nehmen und es wurde ein sehr ermüdender und anstrengender Fahrtag. Aber ein schöner!
Zu berichten gibt es nicht viel, anfangs waren wir froh, wenn wir die Berge neben der Strasse überhaupt gesehen haben, später lichteten sich die Wolken und der Regen hörte auf, wir genossen Fernblicke in unendliche Weiten. An diesen Bildern will ich Euch jetzt teilhaben lassen.
Strasse hunauf zum North Fork Pass und die tolle Aussicht auf der Passhöhe:
Two Moose Lake und ein noch nahezu sauberes Womo:
wir hielten wir das Womo hier auch schon für schmutzig, aber wir sollten erfahren, dass da noch deutlich steigerungsfähig war:
sieht doch schon fast wie gutes Wetter aus:
Gleich zu Anfang konnten wir noch die Glasabdeckung vom Herd retten, die Schrauben, die wir schon jeden Tag angezogen haben, hatten sich diesmal beide gelöst, eine war weg, vermutlich in den Herd gefallen, somit konnte die Platte nicht mehr montiert werden und verschwand für den Rest des Urlaubs im Alkoven.
Hoffentlich verschwindet der Nebel - und "Autobahn" - genau auf dieser kleinen Passhöhe hier haben wir die Galsabdeckung vom Herd gerettet:
beim Engineer Creek und ein Rastplatz wenig später:
Beim Engineer Creek Campground war das gate locked, da waren wir überrascht, hätten wir gern besichtigt, aber es stand ein Auto davor und wir konnten nirgends parken.
Wir haben einmal am Fluss mit Flusswasser die seitlichen Scheiben (Fahrerhaus) sauber gemacht, damit wir noch was sehen ausser Schlammspritzer.
Heck sieht mittlerweile so aus:
Baustelle gab es auch mal:
Einen Aussichtpunkt fanden wir besonders toll und haben ihn „Helipad“ getauft. Hier hatte man Rundumblick in alle Himmelsrichtungen – echt Wahnsinn wie weit man hier schauen kann – und alles ohne Zeichen menschlicher Zivilisation (ausserm Dempster Hwy selbst).
"Helipad":
Als es zur Ogilvie Ridge hochging, waren große Flächen vom Waldbrand gezeichnet, nicht schön. Oben am Rastplatz gab es Vesper mit Toast, hier trafen wir auch einen TruckCamper. Wir haben nicht viele Fahrzeuge gesehn, ab und an wurden wir mal von einem PKW überholt, gaasnz selten kam mal einer entgegen (nach der Baustelle keiner mehr) und eben dieser TruckCamper. Damit war zwar deutlich mehr Verkehr als auf dem Robert Campbel Highway, aber doch recht wenig. Warum das so war, sollten wir demnächst erfahren.
Ab der Ogilvie Ridge führt die Strasse ja endlos lange einem Kamm entlang, hier begann mein Fahrer viel zu fluchen, weil die Strasse so schlecht war, dass man nicht mal 30 fahren konnte. Und dann dauernd steil bergauf, steil bergab. Wenn man in der Stunde gerade mal knapp 20 Kilometer schafft, ist das nicht viel.
diese Bäume haben es mir angetan:
Zivilisation gibt es dann doch nochmal, irgendeine Art von Industrie, Pipeline oder was auch immer, eine große Anlage. Und auch ein großer Funkturm / Fernmeldemast säumt unseren Weg.
Zu unserer Verblüffung ist „Eagle Plains“ nicht in der Ebene sondern an der Abbruchkante eines Hochplateaus. Hier oben sitzen wohl die Adler und halten Ausschau? Hier ist die Eagle Lodge mit Tanke und Campground und ein grosses Schild zeigt in Leuchtschrift an, dass die Strasse rutschig ist und dass die Fähre über den Peel River wegen Hochwasser nicht fährt (Wir erinnern uns, dass wir das schon vor ein paar Tagen in Stewart Crossing an der Tourist Info erfahren haben, und dass in Dawson City in der Visitor Info davon nicht die Rede war. Und dass zu Beginn des Dempster Hwy an der Abzweigung von Klondike Hwy auch in Leuchtschrift stand, dass der Hwy "open" ist. Soweit zur zuverlässigen Info).
Nach dem Schild geht es mal wieder sehr sehr steil bergab, die Strasse führt zur Brücke über den Eagle River. Dann windet sich die Strasse wieder hinauf und wir erreichen unseren Wendepunkt, den Arctic Circle. Weiter ist nicht drin, bis zum Rock River Campground wäre es wohl noch über eine Stunde und was wenn der dann auch locked ist? Ausserdem haben wir ja nicht getankt, umkehren also ratsam.
Rastplatz am Arctic Circle:
Wir haben nicht die geringste Lust auf boondocking, lieber zur Eagle Lodge zurück fahren ein paar Kilometer noch gut machen, vor allem den steilen Berg wieder hoch. Wer weiss, wie das Wetter morgen ist.
endlich Sonnenschein:
auf dem Rückweg zur Eagle Lodge kamen die ganz grossn "WOW"-Ausbilcke bei unglaublichem Licht:
Gewitter in der Ferne:
Wir fahren erst mal zur Tanke, die wir ausreichend begutachten können, bevor nach einer knappen halben Stunde bedient werden (Verbrauch 19,5l/100km bei 441 km). Ja, immer mit der Ruhe. Und in der Zeit haben wir immerhin unsere Scheiben geputzt – damit es nachher was mit der Aussicht wird – bei DEM Verschmutzungsgrad war das auch nicht einfach. Wir erfahren auch, dass die meisten LKWs jetzt hier stehen bleiben, weil der Rückstau am Peel River so groß ist. Die Fähre fährt wohl schon seit Tagen nicht bzw. mal die eine oder andere Überfahrt wenn wir das richtig verstanden haben. Ich glaub wenn die Fähre im Hochwasser zwischen dem Treibgut am Tag mal eine Überfahrt wagt, will ich da auch nicht unbedingt mitfahren.
Die Dieselzapfsäule in Eagle Plains - nachträglich weiss man doch erst den Luxus von Ross River zu schätzen:
Inzwischen haben wir auch herausgefunden, dass der Campground schon geschlossen hat, somit auch die Sanitärs. Und Wasser gibt es auch keines, aber ich glaube das hätten wir auch nicht gewollt, weil das wird von Tankwagen vom Eagle River hochgebracht. Aber wir dürfen hier kostenlos stehen, und sind nicht die einzigen, es stehen schon ein paar Womos, Zelter und Trailer da.
Nach einigem ausprobieren, hier ist es fast überall abschüssig, einigen wir uns darauf, den höchstgelegenen Platz an der exponiertesten Stelle zu nehmen – sehen und gesehen werden. Wir haben Premium View auf die Tankstelle und den Parkplatz, auf die Strasse und Panoramablick nach rechts und nach links in die endlos weite Landschaft. Auf dem Parkplatz stehen recht viele LKWs, sie warten darauf, dass die Fähre wieder fährt. Deswegen ist es nicht ganz leise, einige lassen ihren Motor laufen. Jetzt wissen wir auch, warum so wenig Verkehr war – weiter als bis zum Peel River geht es schon seit Tagen nicht.
Stellplatz mit Eagle View:
Wir geniessen Schweinefilet mit Knoblauchkartoffelpürree bei Extraklasse-Aussicht und sind sehr zufrieden. Wenig später müssen wir unser schönes warmes Womo nochmal verlassen – Polarlichter!
unsere Tageetappe mit google maps:
Hallo Mobbel,
das Wetter da oben ist oft "recht eigen", aber trotzdem ........... du zeigst uns Bilder einer wunderschönen herbstlichen Landschaft.
Beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT
Hallo Hans,
die besten Bilder des Tages habe ich gerade eben hochgeladen, sie kommen ab dem Arctic Circle.
Lg Mobbel
Hi Mobbel,
wir hatten ja ähnliches Wetter auf diesem Abschnitt und haben so oft gedacht " Wie schön muss es hier erst bei Sonnenschein sein". Da blieb dann nur die Erinnerung an die schönen Fotos von Hans. Er hatte wettertechnisch ja viel mehr Glück.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Mobbel,
soooo schöne Bilder. Ja, das Wetter ist manchmal sehr eigenwillig im Yukon wir hatten dieses Jahr auch Pech mit der Fähre, erst zu viel Eis, dann Hochwasser . Wir standen auch in Eagle Plains auf dem CG, nicht schön, aber man hat wirklich eine tolle Aussicht. Bei den Duschen habt ihr nichts verpasst.........ziemlich ähm "alt". Wir hatten aber viele Bärensichtungen auf dem Dempster, und gaaaanz viele Schneehasen und Kaninchen. Dafür hattet ihr so tolle Polarlichter, klasse!
liebe Grüße,
Angelika
Hallo Sonja,
schade dass es bei Dir wettermässig nicht so gut war.
Wie schön es erst bei Sonenschein ist, werd ich Euch in Kürze zeigen. Wir haben ja noch den Rückweg vor uns .
Lg Mobbel
Hallo Angelika,
tja um die Bärensichtungen beneide ich Euch natürlich, die hätten wir auch gern gehabt. Aber im Herbst ist es wohl eher nicht so günstig dafür. Aber wie schade dass ihr die Fähre auch nicht geschafft habt, ihr wolltet doch so gerne bis Inuvik, oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Lg Mobbel
Hi Mobbel,
wir waren vom 31.05. - 07.06. auf dem Dempster, auch bei uns stand am Anfang dieses "Ferry open" Schild......leider ging nichts, und irgendwann rennt die Zeit und wir mussten/wollten weiter. Die Vorräte waren auch ziemlich aufgebraucht, aber.....wir werden noch einen Versuch startenum bis nach Inuvik zu kommen.
LG Angelika