gefahren: 354 km
Zeit in Fahrt: 7:16 h
Durchschnitt in Fahrt: 49 km/h
Start: 8:25
Ende: 19:25
Höhenprofil: Anstieg 3880m, Abstieg: 4084m
(aufgezeichnet von unserem Garmin Navi)
Morgens 51 Fahrenheit, also knapp 11 Grad. Im Womo drin. D.h. aussen hat es ca. 5 Grad weniger.
Bei schönem Wetter fahren wir los, drehen noch eine Platzrunde. Über die Schlucht geht es zurück auf die Hauptstrasse und der erste Stopp ist bei der Tanke in Gitwangak (Verbrauch 19,5l/100km bei 134 km), wo der Hwy 37 abzweigt. Ein paar Meter weiter sind die Totem Poles, nicht beschildert, kein Parkplatz, aber das Navi weiss ja wo es ist. Dann halten wir noch bei der Kirche und dem separaten Glockenturm, der von einem Eichhörnchen bewohnt wird.
Der Battle Hill dagegen ist gut beschildert, wir begnügen uns mit einem Blick vom Parkplatz aus, den Benefit die vielen Treppen runter und wieder rauf zu laufen sehen wir hier nicht.
Die Totem Poles von Gitanyow sind zahlreicher und schöner als die von Gitwangak, und dank der Tanke nebendran gut beschildert, was uns nicht daran hindert, trotzdem versehentlich eine Ehrenrunde im Dorf zu drehen. Nun, hier möchte ich auch nicht wohnen.
Die Landschaft wird nun schöner, die Besiedlung hat aufgehört, hier ist es schön. Endlich die wunderbare Landschaft, wegen der wir hergekommen sind.
Auf der Fahrstrecke zum Meziadin Lake zu lese ich das mit dem Öl nach. Die Ölwechselanzeige kommt, wenn der letzte Ölwechsel in einer nicht autorisierten Werkstatt gemacht wurde und das Instrument nicht resettet werden konnte. Wann wirklich ein Ölwechsel fällig ist, kann man dem Aufkleber auf der Windschutzscheibe entnehmen. Zunächst aufatmen, bis wir den Aufkleber entdecken. Jetzt sind wir noch keine 2000 km unterwegs und sollen in Kürze einen Ölwechsel machen? Hiermit geht ein weiterer Minuspunkt an Fraserway. Nein zwei. Einer fürs Öl nicht wechseln und ein zweiter, weil man uns nicht sagte, dass wir einen Ölwechsel machen müssen.
Wir haben Hunger und als Mittagspausenplatz muss die Bonus Lake Recreation Site für ein Vesper herhalten. Die kurze Zufahrt erschien uns zunächst suspekt, plötzlich scharf ums Eck bergab und dabei gleich voll durch die Matsche. Ich steige aus und sichte die Lage, alles ganz harmlos, nur eine oberflächliche Pfütze und die Recreation Site ist auch gleich ums Eck. Wunderschön am See gelegen, ein Traumplätzchen. Das Erlebnis wird etwas durch den doch ganz erheblichen Verkehrslärm getrübt, jedesmal wenn ein LKW vorbeidonnert, zucken wir zusammen. In der Stunde die wir hier verweilten, waren es bestimmt 5 oder 6 LKWs.
An der Nass River Bridge fotografieren wir, überlegen, ob wir den Abstecher zur Fish Ladder machen sollen. Das erübrigt sich dann, weil an der Abzweigung Baustelle war und die Grader und Walzen die Strasse blockierten.
Nass River Bridge - wie viel Brücken hier faszienierend für uns:
Somit geht es weiter zum Meziadin Provincial Park, den wir uns natürlich anschauen, obwohl wir hier nicht übernachten wollen. Um 13:30 Uhr gibt es noch viel freie Sites, auch direkt am See, es sind auch nicht alle reserviert, aber doch mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Tja, wunderschöne Lage, ein bisschen dicht beieinander die Sites, wir haben keine Lust, da den Rest des Tages zu verbringen.
Meziadin Lake und ein Blick auf unser Cockpit mit Navi und Kameraablage:
Auf der Strecke nach Stewart sieht man schon die Gletscher auf den Bergen liegen, da es mittlerweile stark bewölkt ist, ist die Strecke nach Stewart jedoch recht finster und trotz der beeindruckenden Landschaft bei uns nicht in allerbester Erinnerung. Am Bear Glacier fällt uns mal wieder auf, wieviele Touristen hier noch unterwegs sind, alle paar Minuten trifft ein weiteres Womo oder Wohnwagengespann ein, um die Gletscherzunge abzulichten.
In Stewart sind wir enttäuscht, dass die Tourist Info geschlossen ist, wollten wir doch nach dem Strassenzustand für den Salmon Glacier fragen. Wir fahren weiter ins menschenleere Hyder, Alaska. Sowas von tote Hose. Auf dem Camp Run-a-Muck, den wir für heute abend eingeplant haben, ist es gespenstisch leer, ein Truck Camper hat sich an den Waldrand gestellt. Wir fahren erstmal weiter, kommen zum Fish Creek. Da es schon im vorbeifahren nicht nach Bär aussieht (die vielen Touristen schauen gelangweilt durch die Gegend anstatt wie wild zu fotografieren), fahren wir weiter Richtung Salmon Glacier.
Ortsdurchfahrt Stewart und Orsteingang Hyder:
Wir haben keine Ahnung wie der Strassenzustand ist und wissen auch nicht genau wie weit es ist, weil das Garmin Navi, trotz aktuellster Karte, die Strecke ab der Grenze zurück nach Kanada nicht mehr kennt. Kurz nach dem Fish Creek hört der Teer auf und es wird gravel, zunächst gute Strecke. Ab ca. der Grenze geht es dann deutlich bergauf und die Schlaglöcher werden zahlreicher.
noch aus der US-Seite: Salmon River und eine Stelle, wo es einen Erdrutsch gab. Strasse repariert, aber es gab wohl einen Todesfall, die Blumen am Kreuz sehen frisch aus:
kurz nach der Grenze muss man bei Premier aufpassen, dass man nicht der grösseren Strasse den Berg hinauf folgt sondern unten lang weiterfährt. Wenn da kein Schild gestanden wäre, wären wir der grösseren Strasse gefolgt:
Bei der noch aktiven Mine fahren noch etliche sehr grosse LKWs, aber es ist immer ein Begleitfahrzeug dabei, das den Verkehr regelt, damit kein Tourist dem LKW auf zu enger Strasse begegnet. Landschaftlich wunderschöne Strasse mit mal mehr und mal noch viel mehr Schlaglöchern. Gleich bei der Grenze hat ein Erdrutsch die Strasse abstürzen lassen, ist aber schon repariert. Bei Regen oder Schneeschmelze muss ich hier auch nicht gewesen sein. Die Hauptgefahr auf der Strasse würde ich mal als Steinschlag bezeichnen, da ist uns zeitweise nicht so ganz wohl wenn wir sehen, was schon so auf der Strasse oder am Strassenrand liegt. Es gibt keine Washes, eingeschränkte Bodenfreiheit oder enge Kurven, keine zu steilen Abschnitte.
Ab und zu - aber eher selten und nur auf kurzen Abschnitten, ist die Strasse für Gegenverkehr zu eng, dann gibt es aber Ausweichstellen. Die Strasse geht stetig bergan, auf der einen Seite der Berg, auf der anderen der Abgrund. Dieser ist aber meist durch Gebüsch verdeckt, wir sind froh, wenn es mal lichter oder gar nicht da ist, damit man mehr Aussicht auf das Tal und die Gletscherzunge hat. Ich wundere mich nur, das manche Fahrzeuge zum Ausweichen so nah an den Abgrund fahren, als ob es da ein befestigtes Bankett hätte – hat es nicht und sieht bei näherem hingucken auch nicht ganz so vertrauenserweckend aus.
"Toe of Samon Glacier" (Viewpoint 13):
hier sieht man ganz gut, dass die Strasse recht breit ist, hier könnte auch ein LKW passieren:
Es ist schon noch was los, ca. alle 5 Minuten kommt ein Auto oder Womo entgegen und ab und an kommt einer von hinten, den wir passieren lassen. Wir fahren sehr langsam, mein Mann umrundet jedes Schlagloch da wo es geht, und sonst geht es halt ganz langsam hinein und wieder hinaus. Dank Doppelbereifung hinten sind wir gut dran, selten dass mal beide Hinterreifen im Schlagloch verschwinden, bei den Vorderreifen klappt das nicht so gut.
so sieht das für Fahrer und Beifahrer aus - da schaut jemand doch recht konzentirert nach den Schlaglöchern:
Natürlich gibt es auch ein paar Stops zum fotografieren, und oben am Viewpoint verweilen wir uns ca. 15 Minuten. Länger als die meisten, denn wir sehen viele kommen und gehen. Leider bestimmen dichte Wolken das Bild, kein Sonnenschein, es wirkt alles recht trist und vom Gletscher weht ein eiskalter Hauch zu uns rüber und lässt uns zittern. Schlechtwetter im Anmarsch! Trotzdem sind wir sehr sehr beeindruckt, wir sind froh dass wir uns von dem bisschen Gravel Road nicht haben abschrecken lassen.
am Ziel angekommen "Summit Viewpoint":
auf dem Weg nach unten - nun sieht man besser, dass es immer am Rande des Abgrunds entlang geht und ein paar Schlaglöcher haben wir auch fotografiert:
Die Auswertung der aufgezeichneten Strecke ergab:
14:55 Fish Creek
15:20 Grenze
16:05 -16:20 Salmon Glacier Viewpoint
17:10 Grenze
17:30 Fish Creek
Knapp 28km einfache Strecke vom Fish Creek zum Salmon Glacier Viewpoint.
Gegen 17:30 sind wir wieder am Fish Creek und löhnen 6$ Eintritt. Die nehmen auch kanadisches Geld. Der letzte Bär wurde heute morgen um 6 gesehen, na prima. Aber dachte ich mir schon, so wie in Stewart und Hyder tote Hose war, da ist die Saison rum. Schön war es am Fish Creek trotzdem, wir haben ganz viele verschiedene Lachse gesehen und mehrere Bald Eagles. Wir verweilen uns ca. 1 Stunde, da hätte man auch länger bleiben können.
Was nun? Beim Camp Run-a-Muck ist der Truck Camper von vorhin verschwunden, gähnende Leere. Und alles andere als einladend. Wir diskutieren hin- und her, die anderen Campgrounds hier sind vermutlich nicht besser und hier könnte man am nächsten Morgen nochmal zum Fish Creek fahren. Da es nach schlechtem Wetter aussieht, fahren wir weiter zum Portland Canal. Wunderschön, wie ein Fjord in Norwegen.
Portland Canal:
Wir passieren nach etlicher Wartezeit die Grenze zurück nach Kanada. Der junge Grenzer stellt viele Fragen, wie lange wir in USA waren, was wir gemacht haben, ob wir morgen wieder kommen wollen, ob wir Alkohol, Waffen oder Bear Spray dabei haben, ob wir ein Rückflugticket nach Deutschland haben. Seither überlege ich, was passiert wäre, wenn wir Bear Spray dabei gehabt hätten.
Da der Bear River RV Park von der Strasse aus auch nicht so dolle aussah, wollen wir uns jetzt den Rainey Creek Municipal Campground in Stewart ansehen, wenn das nix ist, notfalls zur Clements Lake Recreation Site fahren. Wir wissen nicht genau wo die Zufahrt ist und verrenken uns die Hälse, ob beim Spielplatz die Einfahrt ist. Da spielt ein Bärenkind an den Spielgeräten, direkt dahinter ist der Campground, aber keine Einfahrt. Somit war die Entscheidung für diesen Campground gefallen – ein Bär! Leider haben wir dann auf dem Campground keinen gesehen, obwohl wir uns einen Stellplatz in Spielplatznähe nehmen.
Kein Fire Ban, aber einsetzender Regen und es ist ziemlich kalt. Es gibt Spaghetti Carbonara im schönen warmen Wohnmobil. Und ein Glas hat die Schotterpiste nicht vertragen und ist zu Bruch gegangen. Merkwürdigerweise kein Weinglas sondern ein normales Trinkglas.
der Shelter zum kochen und dahinter der Spielplatz:
Hallo Mobbel,
tolle und hilfreiche Beschreibung der Strecke zum Salmon Glacier. Hätten wir wohl mit unserem 30er bei trockenem Wetter auch geschafft.
Wenn bei euch in Stewart / Hyder schon "tote Hose" war, dann war bei uns Ende September schon "tote tote tote Hose". Kein Tourist weit und breit.
Die canadischen Grenzer haben uns bei der "Wiedereinreise" nach Canada auch unmögliche Fragen gestellt.
Eine Aufnahme des Portland Canal bei Nebel und leichten Regen hängt bei mir im Büro.
Wir kamen uns dort vor wie am Ende der Welt. Eine unvergessliche Stimmung.
Beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT
Hallo Mobbel,
das finde ich aber schade, dass Ihr oben am Gletscher so schlechtes Wetter hattet. Wir haben schon zweimal dort oben übernachtet, letztes mal bei bestem Wetter (in der Abenteuer Map ist ein Bild davon).
Ab Fish Creek haben wir auch noch nie einen Bären gesehen. Wir haben auch schon gehört, dass dort nicht mehr viele Bären hinkommen, weil zu viele Menschen dort sind.
Im Gegensatz zu Euch lieben wir ja so einsame Campingplätze, auf denen wir die einzigem Gäste sind, und suchen diese Stellen geradezu. So wären wir wahrscheinlich auf diesem von Euch verschmähsten CG geblieben (wenn nicht gleich oben am Gletscher).
Der Zöllner am Grenzübergang scheint seine Aufgabe wirklich sehr wichtig zu nehmen. Wir haben uns das letzte mal köstlich amüsiert. Fragte er doch wirklich, ob und was wir drüben eingekauft hätten. Ich fragte zurück, WO wir denn etwas hätten kaufen können, es sei doch alles geschlossen. Worauf er ganz erstaunt tat, so als ob er das nicht wüsste. Aber naja, er braucht ja auch seine Daseinsberechtigung
LG
Beate
Hallo Mobbel,
einen schönen Tag hattet ihr heute-da gab es viel bekanntes für mich zu sehen!
Wir hatten leider am Salmon Glacier richtig schlechtes Wetter.Nur Nebel.....
Die Fragerei am Grenzübergang kam uns doch leicht übertrieben vor.Am Bonus Lake gefiel es uns auch sehr gut,am Abend und in der Nacht war kein Strassenlärm mehr zu hören.
Liebe Grüße
Lindi
Lindi's Reiseberichte
Hallo Hans,
danke für die Blumen. Und nochmal danke an Dich, weil insbesondere Dein Reisebericht hat mich inspiriert dieses Ecke aufzusuchen.
Lg Mobbel
Hallo Beate,
wir haben nix gegen einsame Plätze sondern nur was gegen dunkle finstere im Wald. Wir stehen gern offen und mit viel Sicht. Der Camp Run-a-Mack in Hyder ist ein Schotterplatz direkt an der Strasse ohne Sichtschutz und hätte unserem Wunsch nach offenem Stehen entsprochen. Aber so der Renner ist ein Schotterplatz an der Strasse halt nicht. Er hätte sich nur angeboten um am nächsten Morgen den Fish Creek nochmal zu besuchen. Wenn wir noch ne Stunde später dran gewesen wären, hätte es mir nix mehr ausgemacht da zu bleiben, bei Dunkelheit ist es ja dann fast egal wo man steht.
Wobei wenn Du es einsam liebst, bist Du doch am Salmon Galcier eher nicht gut aufgehoben, selbst bei uns in der Nachsaison und mässigem Wetter herrschte da reger Trubel, alle paar Minuten kam oder ging ein Auto. Da hätte man ja erst bei Dunkelheit seine Ruhe. Dieser Trubel hätte mich schon gestört, da wir gerne rechtzeitig vor Dunkelheit unseren Übernachtungsplatz aufsuchen um dort noch den Abend geniessen zu können. Das wäre am Salmon Glacier oben nicht gegangen.
Lg Mobbel
Hallo Lindi,
ja Nebel ist voll doof, da hattet ihr Pech. Dachte ich mir fast, dass es am Bonus Lake nachts besser auszuhalten ist. Der Platz dort ist wirklich einzigartig schön.
Lg Mobbel
Hallo Mobbel!
Ich lese weiterhin mit, auch wenn ich kein Kommentar schreibe.
Die Landschaft ist einfach nur grandios, egal wo man ist, und wenn das Wetter stimmt, dann noch um vielfaches schöner
.
Man kann sich das Wetter leider nicht bestellen. Uns hat es oft fest im Griff gehabt, so ist es dort oben, und das weiß man auch schon vorher
, und kann nicht überrascht werden
.
"Mein lieber Scholli"
, die Fahrzeit an diesem Tag mit 11 Stunden war kein Spaziergang. Auch wenn man ständig Unterbrechungen macht und sich einiges anschaut, es zieht sich dann gewaltig. Aber ihr seid ja bekennende Vielfahrer
.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo Jindra,
schön dass Du noch dabei bist.
Die 11 Stunden sind die Zeit vom losfahren bis das Womo auf dem Campground steht. Reine Lenkzeit waren nur 7 Std. 16 Min. , d.h. wir haben 3 Std. 44 Min. Pause gemacht - das sind doch ordentlich Pausenzeiten. Aber ein langer Tag wars schon, es war nur eine Stunde Mittagspause und der Rest "Power sightseeing". Vor allem die Fahrerei zum Salmon Glacier war für meinen Mann anstrengend - Hochkonzentration wegen Schlaglöchern
.
Lg Mobbel
Das wundert mich jetzt. Wir waren ja schon ein paar mal dort oben und waren jedesmal allein. Klar, am Nachmittag kam noch das eine oder andere Auto, aber die sind auch immer ganz schnell wieder abgefahren.
Also entweder haben wir viel Glück gehabt oder Ihr viel Pech
LG
Beate