Mobbels Westkanada 2017 - Tag 01: Samstag, 2. September 2017 - Flug und Vancouver

Pünktlich 6.15 sitzen wir im Auto des Abholservice und fahren nach Frankfurt. Am Checkin der Air Canada ist es für Economy rappelvoll, da werden mehrere Flüge an einem Schalter abgefertigt. Wir haben Business gebucht und haben 3 Parteien vor uns, das wird ja wohl nicht lange dauern. Tja denkste, das Chaos bricht aus, Leute drängen sich vor, Polizei kommt, andere Leute beschweren sich. Dauert ewig, nach einer dreiviertel Stunde können wir einchecken. Ich glaube in der Zeit wurden eher keine Economy Passagiere abgefertigt, obwohl die nur Gepäckabgabe machen wollen.

In der Air Canada Lounge haben wir trotzdem noch Zeit uns zu verweilen, was zu essen und trinken. Das Boarding ist überpünktlich fertig, gegen 10 Uhr, um 10:15 soll der Abflug sein und da rollen wir schon längst. Die Sitze sind bei Air Canada sehr viel besser als Lufthansa, mehr Platz, mehr Ablagen, bessere Sitzverstellmöglichkeiten und Massagefunktion. Der Tisch ist einfacher auszuklappen und die Bedienung des Entertainments einfach. Nur gibt es kaum Filme in deutscher Sprache, was dann aber egal ist, weil ich nach dem Essen sowieso zu müde bin. Das Essen ist auch gut, obwohl das Rinderfilet auf der Karte aus ist und ich die Pasta mit Ricotta und grüne Spargel nehmen musste. Davor gab Heilbutt und Salat, danach Käse und Hagen Daz Eis. Dazu Molson Canadian Bier.

Aus dem Fenster gibt es dank Wolken leider wenig zu sehen, einmal kurz Dänemark / Norwegen, ein wenig von Grönland, dann immerhin die Rockies und das Cariboo Country mit Waldbränden und die Berge vor Vancouver.

Grönland                                                                  Waldbrände Cariboo Country
 

Berge bei Vancouver:

Um 10:55 Ortszeit landen wir pünktlich in Vancouver, aber bis das Flugzeug in Position steht und wir als eine der ersten das Flugzeug verlassen, ist es 11:15. Dann kommt Lauferei ohne Ende, man hat sich bemüht den Weg bis zum Zollerklärungs-Kiosk so lange wie möglich zu machen, also dreimal mit der Kirche ums Dorf, Treppe rauf, Treppe runter, wieder rauf und runter. Dann das Europa-Park-like Schlange stehen in den Zick-Zack Absperrbändern. Da müssen mehrere grosse Flieger angekommen sein, es ist rappelvoll. Trotzdem geht es ganz gut vorwärts. Am Kiosk kann man die Zollerklärung gleich für uns beide zusammen machen. Bei mir funktioniert das mit dem Foto dreimal nicht, dann geht es plötzlich ohne Foto. Egal ob mit oder ohne Foto, nach dem Kiosk muss man noch mal bei der zweistufigen Passkontrolle anstehen. Fast alle werden vom ersten Kontrolleur (visuelle Kontrolle + Fragen beantworten) zum zweiten Kontrolleur (maschinelle Kontrolle vom Pass + Fragen beantworten) geschickt, wir haben Glück, werden direkt weitergeschickt, müssen nicht nochmal für den zweiten Kontrolleur anstehen. Da das nun doch etwas gedauert hat, ist immerhin das Gepäck schon da, zirkelt vermutlich schon seit ner halben Stunde auf dem Gepäckband, das wir jetzt erreichen. Koffer auf ein Wägelchen geladen und zum Ausgang, vielleicht bekommen wir den Hotel Shuttle noch, der immer zur halben und zur ganzen Stunde fährt. Tja, nochmal Schlange stehen, da kontrolliert einer die Zollerklärungsausdrucke vom Kiosk.

Jetzt ist es wenige Minuten vor 12 - ging doch eigentlich alles ganz schnell – und wir vergessen völlig, dass wir noch zum Geldautomaten wollten und folgen eilig der Beschilderung zum Courtsey Shuttle, sind etwas abgehetzt genau 12 Uhr da. Ob unser Shuttle schon da war? Nach 7 Min. kommt er. Sprinter. Der Fahrer möchte von uns die genaue Hotel Adresse weil es soviele Holiday Inn Express Artport gibt, nicht dass wir ins falsche wollen. Nein wollen wir nicht, und wir haben auch gebucht, dann muss er uns wohl doch fahren.

Die Sorge, ob wir so früh schon unser Zimmer bekommen, Checkin ist ja eigentlich erst um 15 Uhr, war unbegründet, wir erhalten die Malaspina Suite im 8. Stock. Diese ist sehr gross, hat Bad, Bett, grosse Küchenzeile, grosse Sitzgruppe und einen Kamin mit Kunstfeuer. Das ganze ist in verschiedenen Farben , blau-grün-braun und mit verschiedenen Mustern - gestreift und kariert - und verschiedenen Hölzern mit Möbeln verschiedener Stilrichtungen eingerichtet. Wie war das – über Geschmack kann man streiten? Und 3 grosse Fenster, von denen aus man unser nächste Ziel erfreulicherweise sehen kann: die Bridgeport Station. Das war auch der Grund uns für dieses Hotel zu entscheiden, man kann zu Fuss zum Skytrain und der Weg zu Fraserway ist kürzer als von Downtown.

Holiday Inn Express Airport Bridgetown:

Blick auf Strasse und Bridgeport Station (rechts):

Wir stellen uns Gepäck ab, orientieren uns nochmal am Stadtplan wo wir hin möchten und marschieren los, erst hinsetzen und bequem machen wäre nicht gut gewesen. Obwohl ich wegen meinem Fersensporn noch ziemlich humple, brauchen wir keine 10 min bis zur Bridgeport Station, wo man mit Kreditkarte das Ticket kaufen kann. Wir nehmen ein Day Ticker für 10$. Wir fahren mit der Canada Line bis Waterfront. Dort erst mal ins TI, Kreuzfahrschiffe gucken, noch mal den washroom aufsuchen, einen Geldautomaten suchen (Mist, die verlangen alle 3 oder 4$ Gebühr). Dann sind wir mit dem Hop on hop off Trolley zu den Totem Poles im Stanley Park gefahren.

An der Stelle muss ich anmerken, dass es sehr sehr heiss war, über 30 Grad, nicht gerade meine Lieblingstemperatur. Und wir haben Samstag des Labour Day weekends, der Stanley Park quillt über von Kanadiern und Touristen, bloss nicht dem Radweg nähern, da kommt ein Fahrrad nach dem anderen. Zum Glück wollten wir eh nicht Fahrrad fahren. Mit dieser Verkehrsdichte wäre ich als selten-Radfahrer überfordert. Die Fußgänger sind dagegen in der Minderzahl und es verläuft sich etwas. Zunächst gilt es neben den Fotos von den Totem Poles erstmal eine Cola am Kiosk zu ergattern. Hat mich zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt mehr interessiert als die Totem Poles, die erste Müdigkeit setzt ein und der Fuß schmerzt und die Hitze macht mich fertig.

Von der Cola gestärkt laufen wir zu Fuß zum Leuchtturm und ein langes Stück dem Ufer in Richtung Lions Gate Bridge entlang. Ganz bis dorthin schaffen wir es nicht, nehmen dann doch wieder den Bus. Diesmal haben wir einen besseren Fahrer als zuvor, er erzählt die ganze Zeit sehr unterhaltsam und hält oft zum fotografieren lassen an. Irgendwann sind wir wieder am Canada Place – was nun mit uns? Wir fahren mit dem Seabus nach North Vancouver und wieder zurück, was zwar ganz nett war, aber Fotos konnte man in dem geschlossenen Gefährt halt keine machen. Nun soll es noch was zu essen sein, wir werden schnell fündig und essen im Steamworks Pizza Hawaii bzw. Nudeln. Dach geht es mit dem Skytrain zurück nach Bridgeport und die paar Meter zum Hotel. Dort fallen wir um 20 Uhr ins Bett.