Übernahme im Schneeregen
Jetzt geht es endlich los. Ich muss sagen, ich bin ein wenig aufgeregt. Und so braucht der Wecker, der um kurz vor 6:00 Uhr klingelt, nicht Alarm zu machen, um mich aus dem Bett zu holen. Schnell geduscht und in der Hotellobby im Starbucks gefrühstückt – wer weiß, wann es wieder etwas zu essen gibt. Um kurz nach sieben bringt mich der Shuttlebus des Westin zum Best Western Hotel. Die Strecke, für die ich gestern zu Fuß 30 – 40 Minuten gebraucht habe, schaffen wir in gut 5 Minuten. In der Lobby des Best Western herrscht großes Gedränge. Die Transferbusse kommen aus Indiana und verspäten sich wegen schlechten Wetters. Na, das verheißt ja nichts Gutes. Hier ist es kalt und (noch) trocken.
Endlich, irgendwann zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr geht es los. Zwei Busse voller Deutscher und Holländer. Muss ich mehr sagen? Während der Fahrt gewinnt der Kaufmann in mir die Oberhand und ich fange an zu rechnen. 2 Busse nicht ganz voll, das macht geschätzt 80 Passagiere. Im Schnitt 2 Passagiere pro Wohnmobil ergibt ca. 40 Wohnmobile pro Übernahmetag. Eine andere Schätzung: Es gab, glaube ich 6 „Übernahmegruppe“. Pro Gruppe 6 Wohnmobile ergibt 36 Fahrzeuge. Dazu noch einige Selbstabholer (an unserem Tag die Oles und anderen Olafs). Also sagen wir mal: 35 Womos im Schnitt pro Übernahmetag. Bei 15 Übernahmetagen macht das 525 neue Fahrzeuge pro Jahr. (Später erfahre ich, dass nicht alle neuen Fahrzeuge gleich ab Fabrik in die Miete gehen, sondern einige von Roadbear Mitarbeitern selbst überführt werden.) 525 Fahrzeuge je geschätzter USD 60.000 Kaufpreis, da kommt schon was zusammen.
Den Rest der Fahrt verbringe ich mit Musik hören. Ich muss mich etwas ablenken, denn Fahrten im Reisebus sind nicht meine ganz große Stärke. Der Himmel ist grau, auf der Fahrt setzt Schneeregen ein und die Strecke ist eher langweilig.
Um 12:15 (eine Stunde Zeitverschiebung) sind wir dann auf dem Werksgelände von Coachman in Middlebury / Indiana. Der Schneeregen wird stärker. Ich stelle fest, dass meine Sneakers nicht wasserdicht sind. Die Übernahme ist gut organisiert. Zunächst erfolgt eine Einweisung in der Gruppe, dann eine individuelle Übergabe je Fahrzeug. Dummerweise bin ich der Letzte in der Reihe. Während die Mitarbeiterin von Roadbear die anderen Übergaben macht, kann ich aber in Ruhe schon mal Funktionsfähigkeit und Vollständigkeit prüfen. Es passt alles und somit kann ich um 14:00 Uhr endlich vom Hof fahren. Was aber viel wichtiger ist: Ich habe ein großes Modell bestellt und auch bekommen. Perfekt!
Ankunft im Schneeregen
Der ganz Rechte ist meiner!
Meine letzte Fahrt mit einem Wohnmobil liegt 4 Jahre zurück und so muss ich mich erstmal wieder daran gewöhnen. Insbesondere mit dem toten Winkel rechts habe ich etwas Probleme, weil der Rückspiegel nicht richtig eingestellt ist. Also anhalten, aussteigen, Einstellung korrigieren, weiterfahren, passt immer noch nicht, wieder anhalten, nochmal einstellen – dann geht’s.
Nach gut einer Stunde erreiche ich den Walmart in Columbia City. Übrigens eine Empfehlung aus diesem Forum hier. An dieser Stelle einmal danke für jeden, der hier Tipps einstellt. Der Walmart-Tipp stammt von Gerd (ich finde den Post gerade nicht).
Dann ziemlich lange, viel zu lange beim Walmart mit Einkaufen der Grundausstattung an Lebensmitteln usw. zugebracht. Erst nachdem ich den Inhalt meiner 27 Plastiktüten verstaut habe geht es weiter. Es ist bereits 18:30.
Da das Womo noch ‚winterized‘ ist, hatte ich sowieso geplant, die erste Nacht im Hotel zu verbringen. Der Vorteil ist, dass mich die bald einsetzende Dunkelheit nicht stört, denn ein Hotel kann man auch im Dunkeln ansteuern. Bei Campground ist das immer schwierig.
Ich hatte mir das Hampton Inn in Edingburgh / Indiana ausgesucht. Wiederum ein Tipp von Gerd (auch den Post finde ich auf die Schnelle nicht), dem ich mich nur anschließen kann. Um 22:30 Uhr komme ich dort an und sie haben glücklicherweise noch ein Zimmer frei. Den ganzen Tag habe ich mich nur von Keksen ernährt. Also verspeise ich noch einen beim Walmart gekauften Salat und einen Smoothie und falle ins Bett. Ich schlafe ziemlich schnell ein, war alles etwas aufregend heute.
Unsere erste Übernachtung am 19. März erfolgte in Edinburgh, IN
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Hi Olaf,
kenne ich, ist wirklich nervig. Die paar Euro´s für elektrische Rückspiegel könnte RB imho schon ausgeben.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
Meine Reiseberichte
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Der Spiegel wird doch vom Personal bei der Übernahme eingestellt,
wenn die es nicht selber machen, mussman danach Fragen.
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Hallo Gerd,
danke für die Reaktion, es findet sich jeder Beitrag wieder an. Der Walmart war ja auch dein Tip und das Bob Evans Restaurant gibt es auch noch. Dort habe ich nicht gegessen, sondern einen Tag später in Bowling Green.
Übringes hat die nette Mitarbeiterin bei Roadbear schon beim Einstellen des Rückspiegels geholfen. Aber da es mitten auf dem Parkplatz war fehlten mir die Orientierungspunkte. Außerdem muss man sich erstmal einsitzen und erst als ich meine optimale Sitzposition gefunden hatte, konnte ich den Spiegel richtig einstellen. Hört sich aber alles dramatischer an, asl es tatsächlich war.
LG
Olaf
Hallo Micha,
ja, ich erinnere mich an deinen RB aus dem letzten Jahr, wo du ja auch alleine gefahren bist. Den hatte ich übrigens sehr genau gelesen, weil ich mir zunächst nicht ganz sicher war, ob man das alleine bewältigen kann. Im Nacherein muss ich aber sagen (und das kommt dann noch ins Fazit): Alles halb so wild.
LG
Olaf
Hi Olaf,
toll geschrieben. Ich amüsiere mich gut . Die erste Nacht im Hotel war eine gute Idee. Bei dem Wetter und dem langen Einkauf ist man schon einigermaßen platt.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hallo Olaf,
da hatten wir etwa ein Jahr vorher schon echt Glück mit dem Wetter. Es war schon richtig warm, T-Shirt Wetter. Aber ich denke mal, bei dir bleibt es nicht lange kalt, bin gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Olaf,
da wir am gleichen Tag, allerdings schon im Schneetreiben um 8.00 Uhr übernommen haben, sind wir zügig Richtung Süden und nach 560 km bei Temperaturen von +25 angekommen.
Gruß
Peter
Hallo Olaf,
interessant, wie solche Überführungsfahrten losgehen. Ich merke, dass das - zumindest vom ersten Eindruck her - irgendwie nicht unser Ding wäre (diese Massen von Touristen und dann noch bei dem miesen Wetter ) , aber ich verfolge gern, was du auf deiner Überführungsfahrt so erlebt hast.
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Ulli,
ehrlich gesagt hat mich das gar nicht so gestört und ich war durch diverse Berichte aus diesem Forum mental ausreichend vorbereitet. März in Chicago - da muss man mit Kälte rechnen. Und was die Massen angeht: Die Leute von Roadbear haben das wirklich professionell abgewickelt. Für mich war eher ein Thema, dass die Strecke von Middelbury nach San Francisco ziemlich lang ist. Man ist zwar dank Google-Maps "mathematisch" darauf vorbereitet, aber was es wirklich heißt, 4.500 Meilen zu fahren, das mekr man erst, wenn man dabei ist. Die 5 Wochen, die ich hatte, waren das Minumum, was man braucht. Ich hätte gerne an dem ein oder anderen Ort noch eine zusätzlichen Tag verbracht, aber das war leider nicht drin.
Liebe Grüße
Olaf
Hallo Susanne,
ja, deinen Reisebericht habe ich sehr intensiv gelesen. Du wirst viele der Punkte, die ihr damals angesteuert habt, auch bei mir wieder finden.
Hallo Peter,
wenn ich nicht alleine gewesen wäre, hätte ich das genauso gemacht wir ihr. Aber so hatte ich das Problem, dass ich den Mietwagen nicht wieder losgeworden wäre. Und beim nächsten Mal verplempere ich nicht mehr so viel Zeit beim Walmart. Lesson learned: Erstmal nur das Notwendigste kaufen und losfahren. Nachkaufen kann man immer. Einen Walmart oder anderen Supermarkt gibt's an jeder Ecke.
Viele Grüße
Olaf