Am nächsten Morgen geht es dann zum City of Rock. Die Strecke ist nicht allzu weit, es gibt keine weiteren Sehenswürdigkeiten unmittelbar an der Strecke und so lasse ich es in Ruhe angehen. Über Las Cruces heißt es im Reiseführer (Grundmann, Der Südwesten), es handele sich um „eine nicht übermäßig sehenswerte… Universitätsstadt“ und wahrscheinlich stimmt das auch. Aber heute ist Sonnabend und in der Innenstadt ist die Main Street für ein Straßenfest gesperrt. Ich lege also einen ungeplanten Stopp ein und schlendere die Straße auf und ab. Das ist ganz ähnlich wie daheim: Es gibt allerlei Stände mit Kunstgewerbe, Schmuck usw., einige gemeinnützige Organisationen haben Stände aufgebaut, Farmer verkaufen Lebensmittel aus garantiert ökologischem Anbau und natürlich gibt es viel zu essen, vor allem Food-Trucks. Drei Jungs spielen Jazz-Musik und das sehr passabel. Ich mag die Atmosphäre, vermutlich schon deshalb, weil ich der einzige Tourist weit und breit bin.
Straßenfest in Las Cruces...
..es gibt reichlich zu essen....
.. und gute Musik
Übrigens habe ich es hier das erste Mal gesehen, dass jemand offen seine Waffe trug. Das hier die Leute im Outback, fernab von jeglicher Hilfe, Waffen haben, mag man ja vielleicht noch verstehen. Warum aber ein Familienvater, der mit Frau und seinen zwei kleinen Kindern zum Straßenfest geht, eine Waffe tragen muss, das wird sich mir wohl nie erschließen.
Wandmalerei in Las Cruces
Danach halte ich mich noch einige Zeit beim Starbucks etwas außerhalb des Stadtzentrums auf. Da es heute Nacht doch recht kalt war habe ich ein kleines Wärmedefizit. Außerdem ist heute Sonnabend und es gab Bundesliga. Mein Verein, der HSV hat wichtige 3 Punkte eingefahren. So ganz lässt mich der Alltag zuhause dann doch nicht los.
Um 16:30 Uhr komme ich beim City of Rock an. City of Rocks ist eine Ansammlung von Steinen in ansonsten flacher Landschaft. Keine Ahnung, wie die dahin gekommen sind. Zwischen den Steinen verteilen sich dann die Campsites. Ist ganz urig und Kinder haben hier bestimmt ihren Spaß, wenn sie zwischen den Felsen toben können. Allerdings ein kleines „Lowlight“. Ich hatte eine Site im Pegasus North Loop reserviert. Als ich dort ankomme, haben zwei Jungs dort ihr Zelt gerade aufgebaut. Kurze Konversation. Nein, dort hing kein Reservierungszettel, natürlich nicht. Meine auf dem Handy gespeicherte Reservierungsbestätigung wird die beiden wahrscheinlich kaum beeindrucken und die Rangerstation ist nicht mehr besetzt und so beschließe ich, mir eine andere Campsite zu suchen. Ich finde noch eine, die Nr.33, die zwar stark abschüssig ist, aber nachdem ich die Leveller mit ausreichend großen Steinen und Holz unterfüttert habe, geht es schon. Noch ist es hell und so unternehme ich zunächst einen Spaziergang und wandere zunächst bei der Windmühle etwas querfeldein und später durch und über die Steinformationen. Aber sobald die Sonne untergegangen ist, wird es schnell kühl und so ziehe ich mich bald in mein Wohnmobil zurück und stelle mir vor, wie es wäre, vor dem Wohnmobil sitzend, zunächst den Grill anzuschmeißen und dann einen lauen Sommerabend zu verbringen und sich den Sternenhimmel anzuschauen.