Das Chiricahua N.M. ist benannt nach den ursprünglich hier lebenden Chiricahua Apachen. Er ist einer von mehreren von einander isolierten Gebirgsgruppen, die ich aus der flachen Grasland Ebene von New Mexico und Arizona erheben. Diese Gebirgsgruppen (auch Islands genannt) beherbergen eine ganz andere Pflanzen- und Tierwelt, als unten in der Ebene.
Entstanden ist der Chiricahua durch Vulkanaktivität. Das Gebirge besteht aus versteinerter Asche. Durch Erdbewegungen haben sich Risse gebildet und diese ermöglichten, dass durch Hitze, Kälte und Wasser im Laufe der Jahrtausende weichere Gesteinsschichten herausgespült wurden. Dadurch ergeben sich die heutigen Gesteinsskulpturen.
Ich hatte einige Reiseberichte gelesen und so war schon ganz am Anfang meiner Reiseplanung klar, dass dieses Gebirge ein „Must see“ ist. Also habe ich zwei Übernachtungen reserviert, was mir meinen heutigen Wandertag ermöglicht.
Der Shuttle bringt einem vom Visitor Center bzw. Campground (auf ca. 1.600 Metern) zum Ausgangspunkt der verschiedenen Trails auf ca. 2.000 Höhenmeter. Pünktlich um 9:00 Uhr geht es los. Wir sind 7 Passagiere, der Bus ist damit zu 3/4 gefüllt. Ich steige, wie die meisten auch, am Echo Canyon aus. Das Wetter ist ideal zum Wandern und zum Fotografieren. Blauer Himmel und ein frischer Wind.
Zunächst will ich den Echo Canyon Trail runterlaufen und danach habe ich mir verschiedene Optionen offen gelassen. Ideal wäre die ganz große Tour, mal schauen. Im Echo Canyon lege ich viele Fotostopps ein. Es ist einfach ein unvergleichliches Naturschauspiel, was sich hier ergibt. Alle paar Meter ergeben sich neue Perspektiven. Nach knapp einer Stunde habe ich den Echo Canyon passiert.
Anbei einige Impressionen von der Wanderung (ich muss gestehen, ich habe den Überblick verloren, wo ich welches Foto geschossen habe).
Jetzt wieder runter zum Visitor Center laufen? Auf gar keinen Fall! Es muss die große Tour gelaufen werden, zumal ein älteres Ehepaar, die mit mir im Bus saßen und hier häufiger wandern, den Heart of Rocks Loop wärmstens empfohlen hat. Also geht es den Hailstone Trail weiter, der nicht weiter spektakulär ist, und über den Mushroom Rock Trail den Hunt Canyon hinauf zum Big Balanced Rock Trail. Nach etwas mehr als 2 Stunden (seit dem Start) bin ich am Einstieg zum Heart of Rocks Loop. Übrigens habe ich nur ganz wenige Wanderer getroffen. Nach einer kurzen Trinkpause geht es los. Die Felsen des Heart of Rocks sind kreisförmig um eine Freifläche angeordnet. Ob das früher mal ein Vulkankrater war? Ich weiß es nicht
Auf jeden Fall ergeben sich viele interessante Felsformationen. Die wichtigsten haben natürlich einen Namen bekommen.
Rechts der Big Balanced Rock
Pinnacle Balanced Rock
Mein Favorit: Duck on a Rock
Camels Head and THe Old Maid
Nach einer Stunde bin ich wieder am Ausgangspunkt des Loops. Jetzt habe ich mir eine zweite Frühstückspause verdient. Damit waren die größten Fotomotive abgearbeitet. Gut so, denn so langsam gehen Akku und Speicherplatz beim Fotoapparat zur Neige. Und so laufe ich den Waldweg runter zum Visitor Center, wo ich um 14:30 Uhr ankomme.
Insgesamt war ich jetzt 5 Stunden unterwegs und bin 14,2 km gelaufen. Etwas erschöpft komme ich am Campground an, nehme eine warme Dusche und lasse den Tag geruhsam ausklingen.
Ach, und noch etwas. Es gibt gut ausgebaute Wege / Hinweistafeln usw., aber außer dem Visitor Center und dem Campground mit seinen vielleicht 25 Stellplätzen keine touristische Infrastruktur, was dazu führt, dass es hier sehr, sehr ruhig zugeht. Auf meinen Wanderungen habe ich nur wenige Leute getroffen. Die nächsten Motels gibt es in Wilcox, ca. 30 Meilen entfernt. Das ist der Vorteil von Camping: Du bist mitten drin, statt nur dabei.
Dies war bislang ein absolutes Highlight meiner Reise. Der Chiricahua hat mir noch besser gefallen, als Big Bend, vielleicht auch, weil ich gerne in den Bergen wandere. Wer im Südwesten unterwegs ist, darf diesen Park nicht auslassen!
Morgen geht es über Tuscon anch Phoenix
VG Olaf