Tag 21: Fahrtag auf dem Umpqua River Scenic Drive

Heute ist Fahrtag an die Küste. Alles gepackt und sicher verstaut nur noch Bibi muss angehängt werden. Aber was ist das? Da geht gar nix mehr, die Stütze vorne beim Anhänger lässt sich nicht mehr einfahren.  Ohoh das ist jetzt aber ein Problem, wie kriegen wir so den Hänger an den Jeep dran? Erst mal Sicherungen im Womo checken - da ist aber alles im grünen Bereich. Also Tobias von Graner anrufen. Er erklärt was von eine roten Kabel das von der Stütze weggeht und irgendwo sollte dann eine kleine Sicherung sein. Als wir da so rumfummeln, entdecke ich ein weisses Kabel das runter hängt. Ich hab natürlich keinen Plan, aber mein Mann kapiert sofort, was das Problem ist. Die Schraube der  Erdung hat sich gelöst und das Kabel hängt jetzt lose runter. Das Problem lässt sich zum Glück aber einfach lösen. Einfach die Erdung ans Metall ranhalten und dann funktioniert die Steuerung wieder einwandfrei und wir können die Stütze einfahren. Wir werden das bis zur Ende der Reise so machen…eine Werkstatt fahren wir deshalb nicht an und das ist auch für Tobias ok so. Mit Ducktae fixieren wir das Kabel und fahren dann gegen 11 Uhr los. Dr Weg heute ist nicht so lange und wir planen uns noch den ein oder anderen Wasserfall entlang des Umpqua River Scenic Drive anzusehen.

Den ersten Stopp machen wir am den Clearwater Falls. Der RV Parking ist eher abenteuerlich, unebener Waldboden und von der Strasse runter muss man aufpassen, nicht mit dem Fahrzeug aufzuhocken.  Aber zum Glück steht hier noch keiner, so dass wir das Gespann geparkt bekommen. Wir steigen aus und da kommen sie schon angesummt die fiesen kleinen Biester. Also kurz noch von oben bis unten mit Deep Woods eingestäubt und so lassen uns die Viecher dann auch in ruhe. Zum Wasserfall gelangt man über einen kurzen flachen Spazierweg. Der Wasserfall liegt schön im Wald mit vielen umgefallenen Bäumen darauf und gibt ein nettes Fotomotiv ab. Ganz hübsch, aber sicher kein Highlight.

Als nächste sind die Watson Falls dran. Parken geht hier recht gut. Hier muss man schon bissel mehr für den Blick zum Wasserfall tun. Der Weg führt bergauf durch den Wald und es ist ziemlich heiss, also Wasserflasche nicht vergessen. Oben angekommen, bestaunen wir den hohen Wasserfall. Auch das kein Highlight, aber ein netter Stopp, um sich die Beine zu vertreten. Der Weg verläuft in einem Loop, so dass man nur ein kurzes Stück den gleichen Weg zurück geht ab Wasserfall und dann den Loop läuft.

Als nächstes möchten wir zu den Toketee Falls. Hier kriegen wir aber das Parken nicht hin und mein Mann hat genug von abenteuerlichen Parkmanövern (na wenn der wüsste, was ihm heute noch bevorsteht ) und die Kids haben genug Wasserfall gesehen. Da füge ich mich halt meinem Schicksal und wir fahren ohne Halt bis Roseburg. Dort parken bei Walmart und gehen erst mal in einen nahegelegenen Burger Laden Mittag essen. Draussen sind es 35 Grad und hier drinnen gefühlt -10…brrrrr. Ich mag das überhaupt nicht, diese extrem runtergekühlten Restaurants immer. Naja das Essen schmeckt trotzdem. Dann gehen wir bei Walmart einkaufen und fahren anschliessend die restlichen 2 Stunden durch bis zum Jessie M. Memorial Park, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden. Während es im Landesinneren noch richtig heiss war, ist es hier an der Küste empfindlich kühl und der Campground liegt im Wald und damit komplett im Schatten. Unerwarteter Weise steht uns heute das wohl schwierigste Parkmanöver auf der gesamten Reise bevor (wobei mir bei der Buchung schon klar war, dass es vermutlich nicht ganz so einfach wird...psssst nicht meinem Mann sagen). Als mein Mann die Site sieht schaut er mich nur schräg von der Seite an…ernsthaft jetzt?? Die Back-in Site liegt an einer schmalen Einbahnstrasse, ist selber eher schmal, haut Bäume links und recht und auf der gegenüberliegenden Site steht ein Jeep etwas ungünstig da (wobei er vollständig auf seiner Campsite war und nicht etwa auf der Durchfahrtsstrasse), so dass kein Platz zum ausholen ist. Na das kann ja heiter werden. Mein Mann versucht es ein paar mal erfolglos und ist schon nahe am Nervenzusammenbruch. Also marschiere ich rüber zu den Nachbarn, um sie zu bitten, den Jeep kurz beiseite zu stellen. Als ich am Wohnwagen klopfe, höre ich nur lautes Hundegebell von mehreren Hunden und erschrecke mich erst mal ordentlich Im Film öffnet jetzt ein verschwitzter, bierbäuchiger, alkoholisierter Kerl im  fleckigem, weissen, ärmellosen Unterhemd-Hemd bewaffnet mit Schrotflinte, und schreit mit Zigarette zwischen den Zähnen irgendetwas Unverständliches, bevor er los ballert. Ich dreh mich schon um und lauf zurück zu unserer Site, da öffnet sich die Tür vom Wohnwagen. Ein völlig unbewaffneter aber ziemlich verschlafen dreinblickender Mann kommt raus, nicht im weissen Unterhemd, aber oben ohne…haha ja das wäre ein anderer Film gewesen Jedenfalls erkläre ich ihm kurz das Problem und natürlich fährt der den Jeep rasch weg. So, jetzt klappt das mit dem einparken problemlos und mein Mann hat sich erst mal ein Bierchen verdient. Lagerfeuer an und dann gibts leckere Steaks…allerdings essen wir drinnen, es ist wirklich kalt hier.