Tag 20: Garfield Peak und Abreise vom Crater Lake NP

Wie gestern Abend beschlossen, fahren wir morgens direkt hoch zur Crater Lake Lodge. Ich erkundige mich dort, ob der Weg hoch zum Garfield Peak offen ist. Nun, grundsätzlich ist der Weg noch geschlossen, allerdings versteht der Mitarbeiter an der Rezeption nicht ganz, aus welchem Grund der Parkservice den Weg noch nicht geöffnet hat. Man könne den Weg gut laufen. Oben hätte es zwar noch etwas Schnee, aber das sei kein Problem und wir könnten ja umkehren, wenn es wirklich nicht ginge. Frage ihn, ob es sich denn lohnt, wenn man nicht ganz hoch kommt, was er mit nachdruck bejahrt (und auch der Wahrheit entspricht). Also kochen wir Wasser mit unserem Campingkocher und essen unsere Müsli mit Blick auf den Crater Lake. Dann satteln wir unsere Rücksäcke und marschieren los. Der Trail startet direkt hier neben der Lodge. Das gesperrt Schild beachten wir dann mal nicht. Tatsächlich ist es wirklich ein sehr schöner Hike mit immer wieder tollen Ausblicken . Wir schaffen es dann auch problemlos ganz nach oben. Zwar müssen wir  zwei Schneefelder queren, die sind aber nicht besonders abschüssig und gut zu passieren - zumindest wenn man Wanderstöcke und gutes Schuhwerk dabei hat wie wir

Die Aussicht hier oben ist fantastisch und wir sind ganz alleine…mit Ausnahme eines Murmeltiers! Dem gesperrten Weg sei wohl dank Später stossen dann doch noch ein paar weitere Wanderer zu uns und bei unserer Rückkehr ist auch kein Gesperrt-Schild mehr beim Trailhead aufgestellt. Wir bleiben eine ganze Weile hier oben, geniessen die Aussicht, essen was kleines und liefern uns eine kleine Schneeballschlacht. Die Wanderung hier hoch ist eine absoluter Volltreffer, die Ausblicke absolut umwerfend und der Schnee setzt dem ganzen noch das Krönchen auf

Obwohl es wirklich traumhaft schön ist hier am Crater Lake, entscheiden wir, dass wir den Crater Lake NP heute schon verlassen werden. Der zweite Hike (Watchman) den wir hier eigentlich noch machen wollten, ist nach wie vor gesperrt und wir sollten dringen Wäsche waschen. Also schaue ich mal im Netz nach, was es für Campgrounds in nächsten Umgebung auf dem Weg an die Küste gibt. Schnell ist was passendes gefunden und ich rufe beim Diamond Lake RV Park an und kann eine  Full Hook Up site für heute Abend buchen.

Danach treten wir den Rückweg an. Es geht aufdemselben wunderschönen Weg runter den wir gekommen, und aus dieser Perspektive gefällt uns der Weg sogar noch besser, weil man Wizard Island jetzt immer wieder im Blick hat. Die Jungs üben beim Abstieg schon mal Glissading auf dem Schnee für den Mount Saint Helens. Allerdings sind die Schneefelder meist zu wenig steil, als dass man wirklich gut rutschen könnte 

Unten angekommen, gehen wir Mittagessen in der Lodge und fahren dann zurück zum Campground. Bevor wir Bibi holen, wollen wir noch kurz tanken. Die Zapfsäule ist aber defekt. Der Mechaniker ist zum Glück schon am Werk und sollte in 20-30 Minuten fertig sein. Also fahren wir zuerst zu unserer Site, packen alles zusammen, hängen Bibi an und können dann tatsächlich auch noch tanken. Ich melde noch kurz an der Rezeption, dass wir vorzeitig auschecken - Geld gibt’s natürlich nicht zurück…obwohl sie die Site vermutlich problemlos noch haben weiter vermieten können.

Am Diamond Lake RV Park angekommen, werden wir ausserordentlich freundlich begrüsst, beziehen unsere Site und können auch direkt anfangen Wäsche zu waschen. Zum See selber schaffen wir es heute aber nicht wer. Der wäre zwar fussläufig erreichbar und wir hätten sogar ein Parkticket erhalten, mit dem wir dort die Day Use Area kostenlos nutzen könnten, aber wir haben grad keine Lust auf weitere Unternehmungen. Unsere Site ist ganz nett. Natürlich war die Site auf dem Mazama Campground schöner, privater und deutlich grosszügiger als hier auf dem privaten CG. Aber der Empfang hier war dafür wesentlich freundlicher und die Infrastruktur, die wir gesehen/genutzt haben, gut im Schuss. Da fällt mir ein, wir waren am Mazama Campground auch mal duschen in den öffentlichen Duschen dort und da kam nur eiskaltes Wasser

Ich hänge grad Wäsche zwischen zwei Bäumen auf, als ein Pärchen an unserer Site vorbei spaziert und unsere Gespann beäugt. Als ich sie anspreche, fragen sie ganz verwundert, wie es denn möglich sei, dass so ein „kleiner“ Jeep, so einen grossen Trailer ziehen kann Tatsächlich wird uns diese Frage noch 2 weitere Male während unserer Reise gestellt. Für die Amerikaner gehört offensichtlich einfach ein Truck vor einen Trailer und kein Jeep Der Jeep macht seine Sache gemäss meinem Mann sehr gut (ich bin ja nie gefahren mit Anhänger, nur mit dem Jeep alleine), auch wenn bissel mehr Power zwischen durch nicht schaden würde, aber welcher Mann wünscht sich nicht mehr Power bei fahrbaren Untersätzen

Nach dem Abendessen machen wir Popcorn über dem offenen Feuer. Ich wollte schon immer mal eine dieser Popcorn Pfannen, die man häufig in amerikanischen Filmen sieht, ausprobieren….und es funktioniert tatsächlich und schmeckt richtig gut Die Bäuche sind richtig voll und wir verziehen uns dann auch wieder in unsere Betten.