Wir frühstücken gemütlich und fahren los zum Crater Lake National Park. Auf dem Weg dorthin, gibt es weder Walmart noch Safeway noch sonst einen der grösseren bekannten Ladenketten, aber wir finden eine ganz gute Alternative (wenn ich noch wüsste wo….). Wieder mal gibt’s nach dem Einkauf Sandwiches auf dem Parkplatz…hihi…naja wir sind ja sonst immer in traumhaften Gegenden, da liegt so was Zwischendurch schon mal drin
Weiter geht’s und schon bald zweigt die Strasse Richtung Crater Lake ab. Hier geht’s ordentlich den Berg hoch und es liegt auch noch einiges an Schnee rum. Oben am Rim Drive angekommen, erhaschen wir einen ersten Blicke auf den Crater Lake…wow...ist der blau...die Fotos im Netz sind wirklich nicht übertrieben
Anhalten lassen wir vorerst aber lieber, mit unserem Riesenteil ist es nicht ganz einfach hier zu parken (ja das Gespann hat auch Nachteile) und ausserdem haben wir 3 Nächte hier am Crater Lake, also genug Zeit um die Gegend ausgiebig zu erkunden und das Wetter soll unverändert schön bleiben...also kein Grund zur Eile
Der Mazama Campground liegt auf der anderen Seite den Berg wieder runter im Wald. Er liegt also nicht oben beim Rim und man könnte mal kurz zum Crater Lake spazieren, dafür liegt hier aber auch kein Schnee mehr. Es gibt keinen Campground oben am Rim, nur die Crater Lake Lodge. Am Campground angekommen erfahren wir, dass wir erst um 16 Uhr einchecken können. Jetzt ist es 15.15 Uhr. Ok dann könnte ich ja waschen, hatte ich sowieso vor hier. Na denkste, die Laundry bleibt die ganze Saison geschlossen - na danke schön, toll erfährt man das erst beim einchecken
Wenigstens ist die Dame am Empfang aber nett, und lässt mich Permits für die Enchantments ausdrucken. Dann will ich noch jene für den Mount St. Helens drucken. Das klappt aber nicht auf Anhieb und dann ist Schichtwechsel und die Ablösung ist gar nicht erfreut, mich hier hinter dem Empfangsschalter am PC zu sehen. Ich müsse sofort da weg, das ginge nicht und blablabla
Mit Mühe und Not kann ich mich wenigstens noch ausloggen. Ich werd’s später in der Crater Lake Lodge mit drucken nochmal probieren. Falls ihr Euch jetzt fragt, wieso ich die Permits nicht schon zu Hause ausgedruckt habe: das geht nicht, sie werden erst ein paar Tage vor dem gebuchten Datum freigeschaltet im System und können erst dann gedruckt werden. Für den Check-in ist es immer noch zu früh…und so frage ich mal nach einer Full Hook up site. Die Dame schaut mich völlig verwirrt an, was das denn sei
Ähhhh….ok ich erkläre es ihr. Dann meint sie, nein wir sind ausgebucht. Na gut, können wir denn jetzt schon dumpen? Wieder verständnislose Blicke. Ich soll drüben beim Kiosk nachfragen - also den Schalter zwei Meter entfernt, der für das EInkassieren der paar Snacks/Getränke und Souveniers hier zuständig ist (der "Laden" ist alles andere als gut ausgestattet)…aber auch da nur verständnislose Blicke. Dann kommt doch noch eine Angestellte die weiss, wo die Dumpstation zu finden ist. Es ist bald 4 Uhr und ich frage, ob ich denn jetzt einchecken könnte. Die Dame meint, um 16 Uhr würde sie draussen eine Liste mit den zugewiesenen Campsites aufhängen und dann können man direkt zur Site fahren. Da es kurz vor 16 Uhr ist, ist sie aber dann doch so hilfsbereit und sagt mir unsere Sitenummer. Die check-in Erfahrung hier am Mazama war bei weitem die schlechteste die wir bisher hatten. Derart inkompetentes Personal haben wir bisher noch nie vorgefunden. Ich hatte ja schon früher mal geschrieben das das Management hier gewechselt hat auf diese Saison und offensichtlich haben die noch gar nichts im Griff. Kein guter erster Eindruck vom Mazama Campground. Mein Mann war übrigens zwischenzeitlich schon dumpen. Er ist musste draussen im Hanger warten bzw. rumfahren. Dank dieser genialen späten Check-in Regelung, war der Parkplatz nämlich schon bei unserer Ankunft komplett voll bzw. hatte keinen Platz mehr für grosse Fahrzeuge. Ja ich weiss, bei der Reservation hätte man schon gesehen, dass der check-in erst so spät ist. Trotzdem nervt's - zumal der check-out schon um 11 Uhr ist. Was machen die bis dahin...Tannennadeln aufwischen Das nervt umso mehr, als dass wir auf unserer Site angekommen, erst mal noch einen gefällten Baum zur Seite schieben müssen, damit wir mit dem Trailer überhaupt um die Kurve der Pull-through Site bekommen. Immerhin die Site ist sehr gross und gefällt uns auf Anhieb.
Anhänger abkuppeln und dann fahren wir mit dem Jeep hoch zur Crater Lake Lodge. Dort geniessen wir auf der Terrasse einen Apéro mit Blick auf den Crater Lake….herrlich Der ganze check-in Ärger ist sogleich verflogen
Zwischendurch mache ich mich kurz auf zur Rezeption und frage nach, ob ich meine Mount St. Helens Permits hier ausdrucken könnte. Der junge Herr ist zuerst etwas verunsichert lässt mich dann aber an den Computer ran. Ich muss aber vor dem Schalter bleiben - er dreht den Bildschirm zu mir und reicht mir die Tastatur. Als ich die Permits gedruckt habe, frage ich was ich zu bezahlen habe oder ob es eine Trinkgeldkasse gibt. Nein nein, nicht nötig meint er. Ich zögere, gehe dann aber zurück zu meinen Jungs auf die Terrasse und wir bestellen noch eine Runde Getränke. Das Personal hier ist wirklich super freundlich und wir fühlen und richtig willkommen. Eine ganz andere Erfahrung als vorhin auf dem Mazama Campground Beim Verlassen der Lodge gehe ich noch mal zur Rezeption und drück dem jungen Mann, der mit die Permits hat drucken lassen, fünf Dollar in die Hand. Er will sie zuerst nicht annehmen, steckt sie dann aber doch mit einem Lächeln ein...guten Service darf man auch belohnen, besonders wenn das nicht erwartet wird
Zurück am Campground bereiten wir Abendessen vor. Die Nachbarn schauen bei uns vorbei und laden unsere Jungs zum Spielen ein. Sie haben zwei Kinder im ähnlichen Alter. Der Grosse will nicht, der Kleine traut sich nicht alleine…wohl weil er die Sprache nicht kann (vermutlich auch der Grund warum der Grosse nicht wollte). Also gehe ich mit ihm und unterhalte mich nett mit der Mutter der anderen Familie. Die Familie ist aus Portland und für eine Woche mit dem Camper unterwegs. Sie sind nur eine Nacht hier am Crater Lake und fahren danach weiter zum Lake Tahoe. Die Kids spielen eine Weile zusammen dann gibt’s Abendessen und wir kehren zurück zu unserer Site. Nach dem Abendessen machen sich meine Männer über den gefällte Baum her, den wir hier bei Ankunft erst mal zur Seite schieben mussten. Sie schaffen es einen Teil davon zu Feuerholz zu verarbeiten und so gibt’s natürlich noch ein schönes Lagerfeuer heute Abend. Wir hängen unsere Hängematte auf und geniessen den Abend.
Die Site ist wirklich schön im Wald gelegen und jetzt fühlen wir uns auch hier wohl. Bären soll es hier übrigens auch geben, so wird mindesten beim Eingang und auch in der Toilette davor gewarnt. Beim check-in selber gab es dazu aber keinerlei Infos oder Hinweise, wie man sich den Bearsafe zu verhalten hat. Naja wenn wundert’s bei dem Personal und wir wissen ja was zu tun ist, damit wir keine unangenehme Bärenbegegnungen haben. Noch einmal den Sternenhimmel bewundert, dann kriechen wir in unsere Betten.
