Die Tour in der im Lava River Cave beginnt um 10:00 Uhr und wir brauchen mit dem Jeep nur etwa eine halbe Stunde vom Campground aus (der Jeep ist schon echt eine feine Sache, damit ist man so viel mobiler und schneller als mit dem Womo). Wir sind etwas zu früh vor Ort, werden aber problemlos reingelassen. Ohne Reservation geht hier nix. Es gibt eine kurze Information zu unserem Besuch in der Lavaröhre. Man darf hier keine Sachen anhaben, die man schon mal in einer anderen Höhle/Miene irgendwo auf der Welt getragen hat. Der Grund dafür ist das White-nose Syndrom, dass bei Fledermäusen zu Massensterben führt. Ausgelöst wird diese Krankheit durch eine Art Pilz. Auf Kleidung, die man bereits in anderen Höhlen getragen hat, können winzigste Sporen dieses Pilzes haften bleiben (bis zu 10 Jahre lang) und sich auf diesem Weg in anderen Höhlen verbreiten und Fledermäuse töten. Wir haben zum Glück keine solche Kleidung an und damit steht unserem Besuch der Höhle nicht im Weg.
Ein paar Treppen führen uns runter in die Höhle. Hier unten es richtig kalt und nach der ersten willkommenen Abkühlung (ja draussen ist es ziemlich heiss), sind wir sehr froh, um die mitgebrachten warme Klamotten inkl. Mützen und Handschuhe. Also unbedingt an warme Kleidung denken auch wenn man sich bei der Hitze draussen kaum vorstellen kann, dass es in der Höhle tatsächlich so kalt ist. Ausserdem wird es in der Höhle stockdunkel sobald man sich vom Eingang entfernt. Deshalb empfehle ich eine Lampe beim Kassenhäuschen zu mieten. Wir hatten zwar unsere Stirnlampen dabei. Deren Leuchtkraft ist aber kein Vergleich mit dem Lampen, die man vor Ort mieten kann (5 Dollar pro Stück). Die sind wirklich super und damit kann man die Höhle deutlich besser erkunden als nur mit gewöhnlichen Taschen- oder Stirnlampen. Wir laufen bis ganz zum Ende der Höhle. Das kleine Abenteuer hier in der Höhle gefällt uns richtig gut (wir waren lange gar nicht so sicher, ob wir hier überhaupt hin wollen). Fledermäuse sehen wir allerdings nicht. Das hatte man uns aber schon bei der kurzen Info vorhin mitgeteilt. Falls wir doch welche sehen würden, sollen wir diese auf keinen Fall anfassen, besonders nicht wenn sie tot sind - sie könnten an Tollwut gestorben sein
Zurück beim Ausgang müssen wir uns ganz schnell unserer warmen Klamotten entledigen…viel zu heiss Der Kleine will unbedingt eine Plüschfledermaus und so kauft er sich ein süsses kleines Exemplar direkt beim Eingangshäuschen, wo wir auch die geliehene Taschenlampe wieder zurückgeben (ein eigentliches Visitor Center oder Souveniershop gibt es hier nicht).
Danach fahren wir noch kurz tanken und verdrücken dort bei der Tanke auch gleich die Sandwiches, die wir dort im Laden gekauft haben, bevor es dann zurück Richtung Paulina Lake geht. Das Rangerhäuschen bei der Einfahrt zum Newberry Volcanic National Monument ist besetzt und wir müssen unseren America the Beautiful Pass zeigen. Der nette Ranger fragt, ob wir gerne einen Hänger für den Rückspiegel hätten für unseren Jahrespass, was wir dankend annehmen Jetzt können wir den einfach im Auto hängen lassen, statt immer aufs Armaturenbrett zu legen, wenn wir parken. Dann besuchen wir das kleine Paulina Lake Visitor Center. Naja Center ist ein etwas übertrieben…es ist eher ein kleines nettes Rangerhäusschen im Wald, aber durchaus informativ. Die netter Rangerin dort, empfiehlt uns den kleinen Hike auf dem Campground zu gehen zum Grand View Point (haben wir schlussendlich nicht gemacht). Ausserdem erkundigen wir uns noch, nach den Hot-pools am Paulina Lake. Sie erklärt uns, dass es eine schöne Wanderung entlang des Sees ist, die Hot-pools selber seien aber sehr klein. Man könne darin höchstens seine Füsse baden. Auch bestätigt sie uns, dass man auf dem Paulina Peak mit dem Auto hochfahren kann. Der Hike sei auch sehr schön, verlaufe aber meistens durch den Wald - also bis man oben ist eher keine Aussicht. Mal schauen, ob wir Auto oder Füsse brauchen um da hoch zu gelangen Zurück am Campground wir verbringen den Nachmittag mit baden, lesen, dösen und nichts tun.
Um 19:00 Uhr abends entscheiden wir uns dann spontan, uns auf dem Weg zum Big Obsidian Flow Trail zu machen. Jetzt steht die Sonne tief und damit dürfte es dort ganz angenehm und nicht mehr so heiss, wie tagsüber sein. Anstatt den Jeep zu nehmen, laufen wir direkt vom Campground los. Ab Campsite Nr. 1 geht man etwa 1km durch den Wald, quert die Strasse und ist dann schon beim Parkplatz zum Big Obsidian Flow Trail. Dort angekommen sind wir, um diese späte Uhrzeit völlig allein. Der Big Obsidian Flow ist mit seinen etwa 1300 Jahren der jüngste Lavastrom in Oregon. Obsidian (schwarzes Glas) entsteht, bei rascher Abkühlung von Lava. Ein Lehrpfad führt hier mitten durch den Lavastrom. Wir laufen hier also tatsächlich auf echter Lava…schon faszinierend Der schwarz glänzende Obsidian ist richtig schön anzusehen und wir geniessen es hier fast ganz alleine (mittlerweile sind noch 2-3 andere Besucher hier) herumzuspazieren. Einige Obsidiane sind so spiegelglatt, dass man sich tatsächlich darin spiegeln kann. Aber Achtung, Obsidian ist teilweise auch messerscharf Der Kleine hat sich prompt geschnitten - aber zum Glück nur halb so wild Von oben geniessen wir hier eine schöne Aussicht zum Paulina Lake und der langsam untergehenden Sonne.
Zurück beim Campground gibt’s Trekkingfood aus der Tüte und für den Grossen Nutellabrote...wir haben alle Hunger und es muss schnell gehen…also wieder mal richtig gesund Lagerfeuer machen wir heute nicht mehr aber wir geniessen einmal mehr den fantastischen Sonnenuntergang von unserer Site.
Wir beschliessen, dass wir morgen nicht zum Paulina Peak hochwanden werden, sondern mit dem Jeep hoch fahren. Ich bevorzuge grundsätzlich Wanderungen, deren Ziel (wenn es denn eines gibt) nicht mit Auto (oder Seilbahn) zu erreichen sind. Das nimmt einem ja irgendwie die Motivation…besonders wenn man tatsächlich die Möglichkeit hat eine dieser Alternativen zu nutzen. Die Strasse hoch zum Paulina Peak darf mit Fahrzeugen bis 25ft befahren werden - mit dem Jeep also kein Problem. Wären wir mit grösserem Womo unterwegs gewesen, wären wir aber mit Sicherheit dort hoch gelaufen…den es lohnt sich auf jeden Fall