27.3 Wir haben ganz gut geschlafen, auch Margit konnte trotz Rückenschmerzen einigermaßen schlafen wir machen uns gemütlich fertig und fahren los. Auf die für den Vormittag geplante Wanderung verzichten wir, weil Margit froh ist, wenn sie einigermaßen sitzen kann, vom Laufen nicht zu reden. Wir fahren aus dem Palo Duro Nationalpark heraus in Richtung Amarillo. In der Innenstadt soll es eine Gegend geben, wo tatsächlich auch Leute zu Fuß unterwegs sein sollen, wegen der vielen Cafes, Kneipen und kleinen Läden, die es dort geben soll. Das Wetter sieht heute unheimlich aus, die Luft ist braun von dem Staub, der durch den sehr heftigen Wind aufgewirbelt wird. Windhexen fegen über die Straße, und manchmal hat man den Eindruck, sie tanzen.
Bei jeder heftigen Böe wird das Womo durch seine große Angriffsfläche zum Spielball für den Wind und zur Seite gedrückt. Das Steuer muss ständig korrigiert werden, um die Richtung zu halten. Leider führt uns das Navi immer weiter aus der Stadt heraus, das kann niemals die „Vergnügungsmeile“ von Amarillo sein. Dadurch kommen wir aber zur Cadillac Ranch, einem Wahrzeichen der Route 66, das wir eh besuchen wollten.
Hier sind acht Cadillacs mit der Schnauze in der Erde vergraben und jeder darf die Fahrzeuge besprühen. Entsprechend bunt sind sie inzwischen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cadillac_Ranch
Wir machen ein paar Fotos und fahren wieder zurück in Richtung Stadt. An einem Supermarkt legen wir einen Stopp ein, denn wir brauchen mal wieder Lebensmittelnachschub. Leider gibt es hier kein frisches Gemüse und kein Obst. Dafür bekommt Margit in der angeschlossenen Pharmazie ThermaCare für ihren Rücken und Ibus. Danach suchen wir weiter nach der Amüsiermeile, der W 6 Ave. Wir sind da und glauben es kaum. Wir sehen zwar ein paar Lokale, aber ansonsten ist hier absolut tote Hose.
Wir machen uns gar nicht erst die Mühe einen Parkplatz zu finden, sondern steuern unser nächstes Ziel an: Die „Big Texan Steak Ranch“.
Die Attraktion hier ist, dass man ein 2,1kg Steak bestellen kann und dafür nichts bezahlen muss, wenn man es innerhalb einer Stunde aufessen kann. Das ist aber doch nicht unser Ding und wir bestellen ein Steak für 2, das auch schon mehr als groß genug ist und ausgezeichnet schmeckt. Dazu trinken wir ein dunkles Bier mit leichtem Geschmack nach Pecannüssen – ungewohnt, aber gar nicht schlecht. Espresso gibt‘s natürlich nicht, daher gehen wir zurück zum Womo und machen uns auf den Weg zu unserem heutigen Campground.
Heute muss es mal ein KOA sein, da wir dringend einen Waschsalon brauchen; Jeans und Handtücher sind nun mal keine Handwäsche. Der KOA ist nur ca. 3 Meilen vom Steakhaus entfernt, Platz gibt es genug.
Die junge Dame tauscht mir gleich 10$ in Quarters um, die wir für den Waschautomaten und den Trockner benötigen. Das klappt gut, wir füllen zwei Maschinen, die nur 30 Minuten benötigen. Margit bezweifelt zwar, dass die Wäsche danach wirklich sauber ist, aber allemal sauberer als vorher :o) Dann noch ein paar Trocknerrunden und wir sind wieder ausstaffiert. Leider ist auch dieser KOA mit unliebsamen Zugaben ausgestattet. Auf der einen Seite liegt der Flughafen von Amarillo, von wo in regelmäßigen Abständen irgendwelche Militärflieger starten. Schlimmer aber noch ist die Bahnlinie auf der anderen Seite. Sie ist zwar ca. 800m entfernt, aber das durchdringende Signal, das alle Züge exakt hier abgeben, um einen Gruß an die KOA Gäste auszurichten, ist nicht zu überhören. Offensichtlich hat die Fa. KOA einen Vertrag mit der US Railway abgeschlossen. Margit vermutet, dass KOA das Gelände an der Bahn besonders günstig kriegt. Den Rest des Nachmittags verbringen wir noch gemütlich am Womo mit lesen, schreiben und spielen.
Unsere Strecke heute:
