5.4 Gut geschlafen, gemütlich gefrühstückt, eigentlich könnte es losgehen. Aber, der Wasserschlauch lässt sich nicht mehr lösen, wohl weil ich den am Abend vorher mit der Wasserpumpenzange richtig festgezogen habe, damit nicht so viel Wasser daneben spritzt. Also muss die Zange wieder herhalten. Es wird nix, dann halt mit Gewalt. Einmal richtig dran geruckt (mal wieder die Spaghettimuckis zum Einsatz gebracht) und schon ist der gesamte Wasserhahn mit einem Stück des Kunststoffrohres abgebrochen. Das Wasser schießt in einer heftigen Fontäne nach oben. Ein hübsch anzusehender Springbrunnen. Mist, wo kann man das abstellen. Nichts zu finden. Ein bisschen ratlos stehen wir einige gebannte Augenblicke vor meiner Wasserschöpfung. Die anderen beiden Camper vom Platz kommen noch dazu, aber mehr als unbrauchbare Ratschläge haben die auch nicht.
Also räumen wir alles noch schnell ein und fahren zum nicht weit entfernten Rangerbüro. Die Tür ist natürlich wieder verschlossen, wie gestern Abend, obwohl ein Stateparkauto davor steht. Auf mein heftiges Klopfen kommt dann doch ein Ranger heraus. Ich berichte ihm von dem Problem und er sagt, dass er sich gleich darum kümmern wird. Ok, mehr können wir hier nicht mehr tun. Die Pflanzen an unserem Stellplatz genießen sicher die unerwartete Flut, und an unserem Wasserschlauch hängt noch der abgebrochene Wasserhahn mit dem Stück Kunststoffrohr. Warum nehmen die auch keine richtigen „deutschen Stahlrohre“, dann wäre das nicht passiert. Das Problem, den Wasserhahn von unserem Schlauch abzubekommen haben wir natürlich immer noch, aber im nächsten CG werden wir sicher Hilfe (eine 2te Rohrzange) finden.
Wir fahren jetzt wieder zurück auf die 95 und weiter nach Süden nach „Bullhead City“.
Den „Davis Damm“, mit dem der Colorado hier gestaut wird, sehen wir uns nicht mehr an. Nach dem Hoover Damm kann‘s keine Steigerung mehr geben. Eigentlich wollen wir unterwegs irgendwo frühstücken, finden jedoch nichts Gescheites. In „Bullhead City“ sehen wir dann einen Safeway, in dem es auch einen Starbucks gibt – die Rettung für Kreislauf und Magen.
Von hier aus geht es weiter nach „Needles“ , wo wir auf der Interstate 40 ca. 20 Meilen nach Osten fahren und dann wieder ab auf die 95 in Richtung „Lake Havasu City“. Wir dachten eigentlich, hier wären wir auf einer ruhigen Nebenstraße. Glatter Irrtum. Hier ist ein riesengroßes Freizeitgebiet entstanden mit sehr schönen Häusern, direkt neben dem Colorado Stausee, bzw. Lake Havasu. Wir folgen der 95 immer mit schönen Ausblicken auf den Lake Havasu/Colorado, der bei „Parker“ durch den „Parker Damm“ wieder gestaut wird.
Kurz nach dem Parker Damm entern wir den State Park „Buckskin Mountain State Park“ in dem wir auch noch einen Stellplatz direkt am Fluss bekommen. Die Stellplätze mit Wasser und Stromanschluss sind alle besetzt, aber der gute Mann am Eingang meint wir können uns ja auch direkt am Fluss vor die Hütten stellen.
Zum Glück ist unser Stromkabel lang genug, und wir erreichen die nächste Steckdose. Wasser auffüllen und dumpen können wir dann am nächsten Morgen an einer zentralen Stelle.
http://azstateparks.com/Parks/BUMO/index.html
Das ist sehr schön hier; allerdings haben wir den Lärm unterschätzt, den die Motorboote auf dem Fluss/See verursachen. Ein nahezu perfekter Platz für einen KOA, es fehlen nur noch die Güterzüge, die aber im Vergleich zu diesen Booten reinste „Leisetreter“ sind. Wir richten uns ein und machen es uns in unseren Campingstühlen mit Blick auf den Colorado gemütlich, soweit das bei dem Krach geht. Es ist richtig sommerlich warm. Die Jugend balgt sich im Wasser und wir Rentner genießen die Sonne. Zeit für einen Bummel durch den Womo-Park. In einem kleinen Shop mit Restaurant und Spielmöglichkeiten trinke ich ein Bier, Margit den üblichen Kaffee. Wir beschließen, heute Abend hier zu essen und es mutig mit der frittierten Tiefkühlkost aufzunehmen. Anschließend spielen wir noch eine Partie Billard in dem kleinen Gamecenter. Zurück am Womo setzen wir unseren gemütlichen, aber sehr lauten, Nachmittag fort.
Wir essen später tatsächlich hier zu Abend, Pommes mit frittierter Hähnchenbrust bzw. Hähnchenpressfleisch. Margit schwört, nächstens lieber eine doppelte Portion Fritten zu nehmen, aber nicht diesen „Fleischersatz“. Zum Glück wird es jetzt langsam ruhiger, im Womo ist noch lesen, schreiben, spielen angesagt, und dann geht es in die Falle.
Unsere Strecke am 5.4.2014