14.3 Es geht los. Unser Flug startet um 10:15. Ein Freund bringt uns zum Flughafen. Wir sind, wie verabredet, um 7:00 fertig. Im Haus wird noch mal alles kontrolliert, dann sitzt Rainer auch schon auf der Bank vor unserem Haus und wartet auf uns. Die zwei Koffer sind schnell im Auto verstaut. Ich hoffe nur, Margit hat die Gewichtsgrenzen von 23kg pro Person eingehalten. Unsere beiden Handgepäckstücke kommen noch dazu, die beide sicherlich fast genau so viel wiegen wie ein Koffer. Margit hat eine große Tasche gewählt, und ich habe einen Rucksack mitgenommen, den wir auch mal nutzen können, wenn wir eine Wanderung in den USA machen.
Da heute ausnahmsweise kein Stau auf der A3 ist, sind wir schnell am Flughafenterminal 2. Wir verabschieden uns, und das Abenteuer beginnt. Der Delta Airlines Check-In ist schnell gefunden. Es herrscht noch kein Betrieb hier, nur ein Passagier vor uns. Dann müssen wir uns schon der Befragung durch eine Delta Mitarbeiterin stellen. Ich hoffe, dass die gesamten Visa Anmeldungen, die ich vorher Online durchgeführt hatte, wirklich ok sind. Die Lady sucht etwas in unseren Papieren und mir rutscht schon das Herz in die Hose. Sie findet es und dann geht es auch ganz schnell weiter zum Flugzeug – Checkin. Das Koffergewicht ist nur knapp über dem Limit und somit kein Problem. Leider müssen wir unsere beiden engen Sitzplätze erst mal beibehalten, da die Maschine voll ist. Wir wollen versuchen am Gate einen Upgrade zu bekommen, vielleicht erscheint jemand nicht. Die beiden Plätze 45G und 45H sind ganz hinten in der letzten Reihe der Maschine, hier können die Sitzlehnen nicht umgeklappt werden.
Da das Abfluggate noch nicht bekannt ist, gehen wir erst mal frühstücken. Es gibt das Übliche: Croissant, Marmelade und Butter und einen großen Pott Kaffee bzw. Tee. Ganz schön teuer! 9€ pro Nase für das bisschen Frühstück. Auf zur Passkontrolle. Margit kauft noch etwas ein im Duty Free Shop, und dann gehen wir zum Gate. Beim Passieren der Sicherheitskontrolle erkennt die Maschine mein Garmin und Margits Kindle nicht. Beides muss noch extra in einem Nebenraum kontrolliert werden und Margit wird komplett „abgetastet“, weil Gürtel, Schmuck und BH-Verschluss „piepen“. Kein Problem, wir sind schnell als harmlos entlarvt.
Am Gate haben wir auch keinen Erfolg mit unseren Upgrade Bemühungen, aber das haben wir eigentlich auch nicht wirklich erwartet. Mit Lesen vertreiben wir uns die Zeit bis zum Boarding. Der Platz ist eigentlich gar nicht so schlecht, und für die Beine habe ich auch Platz im Gang, bzw. unter Margits Sitz.
Das Flugzeug rollt ca. 25 Minuten und wir überlegen schon, ob der Pilot beschlossen hat, die Autobahn zu nehmen. Endlich ist es soweit und wir heben ab. Gleich werden die ersten Snacks und Getränke serviert. Der Monitor für das On-board Fernsehen ist in der Rücklehne installiert, und wir schauen uns beide einen Film an. Danach ist es auch schon Zeit fürs Essen, zu dem wir einen erstaunlich guten Weißwein bekommen. Hähnchenbrust und Kartoffel mit Sauce sind durchaus essbar, da haben wir schon weitaus Schlimmeres erlebt. Wir vertreiben uns die nächsten Stunden mit Lesen, Spielen, Filme gucken. Endlich kommt Detroit in Sicht und wir landen pünktlich.
O-Schreck Detroit immer noch verschneit
Jetzt erwarten uns die amerikanischen Einreiseformalitäten.
Eine schier endlos erscheinende Schlange vor den Schaltern der Einreisesheriffs. Es geht nur sehr langsam vorwärts. Nach einer guten halben Stunde werden wir zu dem Einreiseschalter gerufen, der eigentlich nur für die Amerikaner bestimmt ist. Jetzt geht´s etwas schneller voran. Es dauert aber nochmal 20 min bis wir endlich unseren Stempel im Pass haben. Selbstverständlich nicht ohne vorherige gründliche Befragung und Hinterlassen unserer Fingerabdrücke. Die Koffer warten auf dem Transportband schon lange auf uns und kreisen so vor sich hin. Jetzt geht es mit den Koffern zum Zoll. Der muss noch bestätigen, dass keine unerlaubten Waren eingeführt werden. Hier gibt´s natürlich wieder eine Warteschlange. Nach dem Anstehen beim Vorcheck, müssen alle Passagiere ihre Koffer nochmal auf ein Band legen und alles wird erneut gescannt. Wieder warten in der „queue“. Wir haben insgesamt 2,5 Stunden Zeit bis unserem Anschlussflug nach Chicago und werden langsam etwas unruhig - was sich später als durchaus unnötig herausstellt.
Nach der der ganzen Warterei an allen Stellen bleiben uns noch knapp 60 min Zeit. Nachdem wir glücklich auch durch den Zoll sind, können wir unser Gepäck zum Weitertransport nach Chicago abgeben. Das war´s aber noch lange nicht. Um in den Bereich zu den Abfluggates zu gelangen, müssen wir die Sicherheitskontrolle mit dem berühmten Körperscanner passieren. Wieder anstehen, Schuhe ausziehen und ab in den Körperscanner. Unglaublich aber wahr – danach sind wir „sauber gecheckt“.
Durchgang durch Farbtunnel
Auf der Anzeigetafel sehen wir, dass unser Flug ca. 1,5 Stunden Verspätung hat. Wir können also gemütlich zum Abfluggate laufen. In einem Irish Pub legen wir einen Stopp ein und essen eine Kleinigkeit. Am Gate stellten wir dann fest, dass sich der Anschlussflug noch mehr verspätet. All in all warten wir knappe sechs Stunden; kurz nach 20h geht es endlich weiter.
Nach einer Stunde landen wir in Chicago und laufen eine beachtliche Strecke zum Gepäckband; dafür sind aber die Koffer bereits da. Also hinaus ins Kalte zum Taxistand, wo wieder eine ca. 100m lange Menschenschlange ansteht. Vermutlich verbringen die Amis ihr halbes Leben in Warteschlangen. Endlich sitzen wir im Taxi und reihen uns in die Verkehrsschlangen nach Chicago City ein. Im stopp and go schleichen wir die ca. 15km in die Innenstadt zu unserem Hotel, 50$ sind fällig. Im Hotel sind wir schnell eingecheckt und fallen endlich todmüde aufs Bett. Ich besorge noch schnell eine Flasche Rotwein in der Hotelbar und wir genehmigen uns einen Schlummertrunk auf den überstandenen Flug. Nach Deutscher Zeit ist es jetzt ca. 4:30 morgens und wir versinken in Morpheus Armen.