31.3 Gut geschlafen, irgendwie gehören wir wohl zu den Spätaufstehern. Wenn mir mit kleinen Augen um ca. 7:45 blinzelnd aus dem Fenster sehen, brechen andere bereits zu ihrer Tour auf. Dadurch lassen wir uns aber nicht stören, morgendliches Duschen, gemütliches Fertigmachen und Frühstücken gehört für uns eben dazu.
Frischwasser auffüllen und dumpen ist hier easy, da alles direkt am Stellplatz erledigt werden kann. Los geht’s! Wir wollen uns die „Altstadt“ von Albuquerque anzusehen. Das Navi führt uns nach ca. 12km dorthin und wir finden auch gleich einen großen Parkplatz, direkt an der Altstadt. Wir schlendern durch die kleinen Straßen. Es ist richtig schön hier und im indianischen Stil aufgebaut. Die Läden sind gerade dabei zu öffnen. In einem urgemütlichen Hinterhof-Café kriegen wir einen richtig guten Espresso, der erste Kick des Tages. Galerien, Boutiquen, Indianershops, Schmucklädchen reihen sich aneinander. In einem Juwelierladen mit indianischem Schmuck findet Margit ihr Geburtstagsgeschenk: Eine sehr fein gearbeitete indianische Kette mit Mondsteinen und Onyx, von einer Zuni-Indianerin gefertigt. In einem anderen kleinen Laden kaufen wir noch ein 66 T-Shirt für mich und andere Kleinigkeiten. Auf einer kleinen Plaza spielen Indios auf der Panflöte. Rundum sitzt eine Gruppe Behinderter mit ihren Betreuern und genießen diese schöne Musik ebenso wie wir. Irgendwie strahlt alles hier Harmonie aus.
http://www.visitalbuquerque.org/things-to-do/
Wir trennen uns von dem schönen Platz und gehen ins Rattlesnake Museum, das nur ein paar 100m entfernt ist, direkt neben unserem Parkplatz. Es öffnet um 11:30 und wir gehören zu den ersten Besuchern. Die Vielzahl und unterschiedliche „Färbung“ der amerikanischen Klapperschlangen überrascht uns total. Sie sind ihrer jeweiligen Umgebung erschreckend gut angepasst und wir würden sie vermutlich erst bemerken, wenn wir drauf stehen und die Folgen spüren würden. Um diese Jahreszeit erwachen sie aus dem Winterschlaf und sind sicher begeistert, wenn sie endlich mal wieder was zwischen die Giftzähne kriegen. Es ist ein sehr liebevoll gepflegtes kleines Museum und man spürt, dass der Besitzer seine Arbeit mit Begeisterung tut. Ein Video läuft und erklärt noch ganz viel zur Lebensweise der Schlangen.
http://www.rattlesnakes.com/core.html
Mit mehr Wissen um Klapperschlangen und gehörigem Respekt vor Diesen, entern wir wieder unseren „Steinbeck“ und es geht weiter in Richtung Arizona. Margit übernimmt hier das Steuer. Zuerst geht es über die Interstate 40 in Richtung Westen, dann wechseln wir auf die parallel verlaufende alte Route 66. In einem kleinen Indianerort legen wir einen Stopp ein an einer Poststation und Margit frankiert hier ihre Osterkarten für Germany. Wir sind gespannt, wann die Karten am Bestimmungsort eintreffen werden.
Wir fahren weiter zum „El Malpais National Monument“, einem riesigen Lavastrom, der hier offen liegt, umgeben von alten Sandsteinen. Über den Highway 117 fahren wir einige Meilen südlich bis zu den „Sandstone Bluffs“ und dann weiter zu dem „La Ventana Natural Arch“. An den Sandstone Bluffs legen wir einen längeren Stopp ein, klettern auf den Sandsteinen herum und genießen die tolle Aussicht. Allerdings weht uns der Wind fast von den Klippen und ist auch nicht wirklich warm. Wir haben auf jeden Fall die dicken Jacken an. Den Natural Arch schauen wir uns vom Parkplatz aus an, eine Wanderung dorthin ersparen wir uns, obwohl es nur 0,8 Meilen sind.
http://www.nps.gov/elma/index.htm
Zurück zur Interstate 40, der wir bis zur Ausfahrt zum „Bluewater State Park“ folgen. Die 8km zum Park führen über eine schöne und leere Straße. Es ist jetzt 17:00 und der Parkeingang ist geschlossen. Da kommt aber gerade ein Ranger, macht die Schranke hoch und lässt uns rein. Wir bezahlen unseren Obolus von 14$ (Geld im Kuvert einwerfen an der Paybox).
http://www.emnrd.state.nm.us/SPD/bluewaterlakestatepark.html
http://www.stateparks.com/bluewater_lake_state_park_in_new_mexico.html
Der Ranger geleitet uns dann freundlich zu den Stellplätzen mit Elektroanschluss. Es gibt hier nur sehr wenige andere Camper. Der Platz ist sehr ruhig und schön, wie wir es von State Campgrounds gewöhnt sind, aber nicht mit unserem Favoriten zu vergleichen. Es bläst auch ein kalter, sehr heftiger Wind. Ich mache einen kleinen Bummel in Richtung See. Dabei helfe ich noch einem Pärchen, das sehr viele Schwierigkeiten mit dem Aufstellen seines Zeltes hat. Der böige Wind pustet das Mädchen immer zur Seite und sie kann die Zeltstange mit der Leinwand nicht alleine halten. Als ich ritterlich eingreife, gelingt es dem jungen Mann, das Zelt zu verankern. Ich wünsche den beiden eine ruhige Nacht und ziehe mich in unser warmes, gemütliches Womo zurück. Heute Abend gibt es frischen Salat mit Hähnchen und Speck und leckeren Maisbrotfladen. Danach lesen, spielen, schreiben und ab ins warme Bett im windumtosten Womo.
Strecke am 31.3
