6.4 Es war recht ruhig heute Nacht. Wir stehen gegen 8:00 auf, draußen ist schon einiges los. Es gibt Frühstück wie üblich, und dann ist abbauen angesagt. Ein Nachbar in einem RV hilft mir mit seiner Wasserpumpenzange aus, gemeinsam kriegen wir den Wasserhahn von meinem Wasserschlauch ab. Das spart das Geld für eine zweite Zange, die ich sonst hätte kaufen müssen. Es geht los in Richtung „Parker“, und dann nach Osten in Richtung „Phoenix“, über „Boost“, den kleinen Ort „Salome“, wo wir tanken und uns ein mitteilungsbedürftiger, netter, amerikanischer Motorradfahrer sein Leben erzählt und von seiner schönsten Motorradtour schwärmt, die er mit fünf Deutschen, einem Australier und zwei Schweden mal gemacht hat. Macht nix, wir haben viel Zeit zum Zuhören.
Kleine Kirche unterwegs, die wir besichtigen müssen.
Noch ein Stück Salome Road bis wir wieder auf die Interstate 10 stoßen. Zum ersten Mal präsentiert sich Arizona so, wie es wohl in den meisten Köpfen herum spukt: Massig Riesenkakteen, wolkenloser blauer Himmel und Temperaturen um die 30°C und darüber. Als nächstes Ziel haben wir uns ein Outlet Center in Phoenix herausgesucht, dessen Adresse wir im Internet gefunden haben: „Tanger Outlet“.
http://www.tangeroutlet.com/glendale
Die Fahrt auf der Interstate ist etwas langweilig, vor allen Dingen für den Beifahrer.
Nach einigem Herumkurven kommen wir an; das Navi konnte mit der eingegebenen Hausnummer nichts anfangen und hat uns ein bisschen durch die Gegend gescheucht. Der Parkplatz ist gerammelt voll. Kein Wunder es ist Sonntag und die Leute haben Zeit zum Einkaufen. Wir kaufen zwei Levis Jeans für mich, zwei Hilfiger Hemden, zwei Guess T-Shirts für Margit und ein Paar Sketchers für mich. Die Preise sind hier wirklich Klasse, ca. die Hälfte von dem, was wir in D zahlen würden. Wir bummeln noch weiter durch die vielen Markenläden, aber dann reicht‘s. Auf unserer Onlinekarte finden wir einen Campground, den wir ansteuern. Leider handelt es sich dabei um einen, der keine Plätze tageweise vermietet, was wir natürlich erst sehen, als wir ankommen. Ein netter Herr gibt uns dann einen Tipp für einen guten Campground in der Nähe, den „Dessert Shadow“. Wir müssen heute unbedingt einen finden mit Waschmaschinen, da sich die dreckige Wäsche angesammelt hat. Durch den dicken Verkehr rund um Phoenix pirschen wir uns so langsam an unser Ziel heran. Auch dieses Mal kann unser Navi mit der fünfstelligen Hausnummer nichts anfangen und schickt uns ein bisschen kreuz und quer. Die richtige Straße finden wir schnell, allerdings am falschen Ende. In USA kann das leicht, wie auch in diesem Falle, bedeuten, dass wir noch mehrere km in die andere Richtung müssen. Aber einfach nur geradeaus fahren ist nicht. Mal hört die Straße plötzlich auf, mal landen wir auf einem privaten Grundstück – es bleibt spannend. Mühsam tasten wir uns voran, und dann – Bingo - stehen wir vor dem Campground. Da es inzwischen schon dunkel ist, hat das Büro im Campground natürlich geschlossen und es ist kein Mensch zu sehen. Irgendwo finden wir doch noch eine offene Officetür und die Infos für die „Spätkommer“. Wir schnappen uns ein Formular und fahren zum angeblich freien Stellplatz. Ha, dort steht ein Minitruck. Es ist aber nur der Nachbar, der seinen PKW darauf geparkt hat und die Karre gleich wegfährt. Alles klar, wir können andocken.
Heute gibt es mal wieder Spaghettireste gebacken mit Zuccini, Tomaten, Salami, Tomatensauce und frischer Petersilie und Parmesan. Hatte ich schon erwähnt, dass wir gerne Spaghetti essen. Sowas Gutes finden wir in keinem Restaurant in den USA. Dann geht’s in die Falle, morgen müssen wir früh raus, da die Wäsche gewaschen und getrocknet werden muss und wir spätestens um 11:00 auschecken müssen.
Unsere Strecke am 6.4.2014