29.3 Wir haben beide sehr gut geschlafen. Eine kleine Überraschung - wir haben 1 Stunde gewonnen. Unsere Handys haben sich automatisch umgestellt, wir haben mal wieder eine Zeitzone überquert. Nach der Morgenroutine geht’s in Richtung Las Vegas in New Mexico. Eine sehr schöne und leere Landstraße wartet auf uns, schönes Wetter und gemütliches Fahren.
Ein Blick bis zum Horizont über die endlosen Prärien. Ab und zu taucht mal eine Kuh auf oder ein Tor, etwas zurückgesetzt, weist auf eine Ranch hin, die jedoch in vielen Fällen nicht zu sehen ist. Plötzlich taucht rechts am Straßenrand ein geschmückter Weihnachtsbaum auf, den Margit unbedingt fotografieren will. Also fahren wir nochmal zurück, wir haben ja Zeit und Muße.
Man merkt, dass es immer höher hinauf geht, Las Vegas liegt immerhin auf einer Höhe von ca. 2000m. Die 100km sind ruck-zuck gefahren und wir sind in Las Vegas.
http://www.lasvegasnewmexico.com/
http://www.visitlasvegasnm.com/
Wir fahren einfach mal in den Ort hinein und entdecken auch gleich das „Historical Museum“. Ich parke am Straßenrand, und beachte dabei den hohen Bordstein nicht. Beim rechts ranfahren knirscht es unangenehm und schmerzhaft in den Ohren. Schon sehen wir die Kaution für „Steinbeck“ flöten gehen. Glück gehabt, wir haben wohl nur den Bordstein mit dem Auspuffrohr touchiert. Das Herz ist uns umsonst in die Hose gerutscht und wir holen‘s wieder an Ort und Stelle.
Wir gehen zum Museum, das sehr liebevoll eingerichtet ist. Gleich am Empfang werden wir zu einem Kaffee eingeladen und erhalten eine gratis Lektion in der Geschichte von Las Vegas. Außerdem bekommen wir noch den Tipp, dass wir uns unbedingt die Plaza von Las Vegas anschauen sollen, wo viele verschiedene Baustiele aufeinandertreffen. Nach dem Museumsrundgang fahren wir dorthin, bummeln durch die Straßen, besuchen eine kleine Art-Galerie, wo wir uns indianische Kunst ansehen.
Margit bedauert mal wieder aufs Heftigste, dass wir auf das Gewicht unseres Fluggepäckes Rücksicht nehmen müssen. In einem Jeansladen probiere ich eine Jeans an, stelle jedoch fest, dass sie statt Reißverschluss nur Knöpfe hat, was ich gar nicht mag. Gut, Geld gespart. Weiter auf der Interstate25 in Richtung Santa Fe. Auf dem Wege dorthin besuchen wir noch den „Pecos Canyon State Park“, wo wir eine sehr schön erhaltene Pueblo Anlage besichtigen.
http://www.pecosnewmexico.com/attractions/pecos-national-historical-park
Mal wieder sehen wir, wie die indianischen Ureinwohner von den eingedrungenen spanischen Eroberern zum christlichen Glauben bekehrt (gezwungen) wurden, und was daraus entstanden ist. Irgendwann hatten die Indianer genug von den „frommen Gottesmännern“ und haben das Ganze mit einem gewalttätigen Aufstand beendet.
Ein wunderbar gepflegter Park mit allen erforderlichen geschichtlichen Informationen. Nach dem Spaziergang durch die 2 km lange Anlage, gibt´s im Womo unser Obst-Joghurt-Müsli und uns zieht es weiter.
Nächstes Ziel ist der „Hyde Memorial State Park“, wo wir auch auf dem angeschlossenen Campground übernachten wollen.
http://www.stateparks.com/hyde_memorial_state_park_in_new_mexico.html
Margit übernimmt jetzt das Steuer und kutschiert uns durch die schmalen Straßen von Santa Fe, das wir schnell durchqueren – das kommt morgen dran. Danach geht es ständig aufwärts ins Gebirge. Es kommen uns Massen von Fahrzeugen entgegen. Viele haben offensichtlich ihren Samstag im State Park verbracht. Während wir stetig weiter nach oben fahren, sehen wir mal wieder ungeliebtes Weiß am Straßenrand - Schnee. Unsere damit verbundenen Befürchtungen bestätigen sich alsbald, der Campground wird erst am 26.4 geöffnet. Wir fahren einfach noch ein Stück weiter und kommen zu einer „day use area“. Hier stehen schon ein paar Womos und wir haben Glück, dass ein Platz frei ist.
Wir erkundigen uns, wie das hier läuft, registrieren uns, zahlen einen Obolus von 14$ in eine Box und richten uns für die Nacht ein. Da wir nicht so viel im Kühlschrank haben, greifen wir auf unsere „Notfallversorgung“ zurück, Spaghetti mit Tomatensauce und Fleischresten vom letzten Mal. Das schmeckt immer noch, vielleicht waren wir doch irgendwann mal Italiener.
Unsere Strecke am 29.3